Katholischer Bischof: Mehr als nur demonstrieren gegen Rechtsextremismus
Der katholische Bischof Heiner Wilmer aus Hildesheim hat kürzlich betont, dass allein das Demonstrieren im Kampf gegen Rechtsextremismus nicht ausreicht. Seiner Meinung nach ist es gut, dass Menschen auf die Straße gehen und sich wehren, aber das reicht nicht aus. Es bedarf eines verschärften Bewusstseins in Anbetracht der kommenden Wahlen, insbesondere in diesem Superwahljahr. Als Christen müssen wir laut Wilmer unsere klare Haltung gegenüber völkischem Nationalismus zeigen, der nicht mit dem Christentum vereinbar ist.
In den letzten Wochen haben Hunderttausende Menschen bundesweit gegen Rechtsextremismus demonstriert, ausgelöst durch Recherchen des Netzwerks Correctiv zu einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam, an dem auch Mitglieder der AfD und Werteunion teilgenommen haben sollen. Dabei ging es um die Strategie der „Remigration“ (Rückwanderung) von Migranten. Wilmer fordert Politiker dazu auf, gegen national-völkische Parolen vorzugehen und deutlich zu machen, dass solche Äußerungen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.
Die Kirche positioniert sich klar gegen die AfD, wie der Bischof betont. Auch wenn die Mitgliederzahlen zurückgehen, sollte die Rolle der Kirchen in Deutschland nicht unterschätzt werden, da immer noch knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung Mitglied einer christlichen Gemeinschaft ist. Kirchen können daher bestimmte Positionen klar ablehnen und sich für Grundwerte einsetzen. Wilmer betont, dass Kirchenleute keine Politiker sind, sondern eine Botschaft aus der Bibel verkünden und sich für Menschenrechte einsetzen sollten.
Die katholischen deutschen Bischöfe haben kürzlich eine Erklärung verabschiedet, in der sie völkischen Nationalismus und Christentum als unvereinbar bezeichnen. Sie grenzen sich damit klar von der AfD ab und bezeichnen die Partei als nicht wählbar für Christen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft miteinander spricht und sich mit Grundwerten auseinandersetzt, auch wenn dies zu politischen Auseinandersetzungen führen kann. Letztendlich ist es entscheidend, gegen extremistische Ideologien einzustehen und für eine offene und demokratische Gesellschaft einzutreten.