Papst Franziskus eröffnet Gerichtsjahr im Vatikan: Aufruf zum persönlichen Mut

Der Papst Franziskus hat am Samstag das Gerichtsjahr im Vatikan eröffnet und dabei die Mitarbeiter des Tribunals zu persönlichem Mut aufgerufen. Er betonte, dass Mut die Korrupten verunsichere und Resignation verhindere. Durch Mut könne man Missstände erkennen und bekämpfen. Besonders als Mitarbeiter der Justiz sei Mut wichtig, um die Wahrheit zu ermitteln und Gerechtigkeit zu üben.

Der Papst betonte, dass Mut notwendig sei, um ordentliche Verfahren durchzuführen und Kritik standzuhalten. Die Stärke der Institutionen zeige sich in der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit derer, die in den Prozessen Urteile fällen. Dieser Appell des Papstes kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Vatikan sich mit einem historischen Finanzprozess und der Verurteilung eines Kardinals auseinandersetzt.

Im Finanzprozess wurden zehn Angeklagte verurteilt, darunter erstmals in der Kirchengeschichte ein Kardinal. Kardinal Angelo Becciu wurde zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt aufgrund seiner Verwicklung in einen Immobilienskandal. Seine Anwälte haben angekündigt, Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

Insgesamt hat das Vatikan-Gerichtsjahr 2023 fast doppelt so viele Fälle behandelt wie im Vorjahr. Die Ansprache des Papstes und die Ereignisse im Vatikan verdeutlichen die Notwendigkeit von Mut und Engagement für die Wahrheit und Gerechtigkeit, auch innerhalb der Kirche. Nur so kann Resignation verhindert und Unrecht bekämpft werden.

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