Bischof Helmut Dieser verteidigt geplante Strukturreform im Bistum Aachen
Der katholische Bischof Helmut Dieser aus Aachen reagierte auf Kritik an der geplanten Strukturreform in seinem Bistum und wies diese zurück. Die Initiative „Kirche bleibt hier“ behauptete, dass das vorgesehene Modell ohne Beteiligung entwickelt worden sei, was Dieser jedoch widersprach. Er betonte, dass die Regionen und Kirchengemeinden intensiv in die Diskussion einbezogen wurden und mit großer Mehrheit für die Reform gestimmt haben.
Die Strukturreform sieht vor, dass statt der bisherigen 326 Pfarreien in vier Jahren nur noch acht Großpfarreien existieren sollen. Dieser erklärte, dass dieser Schritt nur ein Teil einer längeren Entwicklung sei und zunächst 44 pastorale Räume gebildet werden sollen. Zudem seien auf der Ebene der Vermögensverwaltung kleinere Einheiten vorgesehen, was von der Initiative „Kirche bleibt hier“ nicht berücksichtigt wurde.
Die Initiative hat im Vatikan Beschwerde gegen die Reform eingelegt und argumentiert, dass die Pläne nur die Wirtschaftlichkeit des Bistums stabilisieren sollen, jedoch nicht der Weitergabe des Glaubens dienen. Dieser betonte dagegen, dass das Bistum in engem Austausch mit Rom stehe und die Vorschläge bereits im Vatikan präsentiert wurden.
Der Bischof machte deutlich, dass die Kirche am Ende einer Ära stehe, in der klassische Strukturen nicht mehr zeitgemäß seien. Er betonte die Notwendigkeit vielfältiger Seelsorgeangebote und die Schaffung neuer Formen von Kirche, die auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen. Trotz der Kritik von „Kirche bleibt hier“ und anderen, sieht Dieser die Reform als notwendigen Schritt in die Zukunft der Kirche.
Das Bistum Aachen erstreckt sich über eine Fläche von 4.022 Quadratkilometern im Westen Deutschlands und umfasst insgesamt 57 Kommunen. Die meisten Katholiken leben in den Großstädten Aachen, Mönchengladbach und Krefeld, während die anderen in den umliegenden Gemeinden ansässig sind.