Missbrauchsbeauftragte im Bistum Augsburg kündigen Rücktritt an: Vorwürfe gegen Bistumsleitung
Der Rücktritt der beiden Missbrauchsbeauftragten im Bistum Augsburg, Angelika Hauser und Rupert Membarth, sorgt für Aufsehen und wirft zahlreiche Fragen auf. In einem Bericht der Augsburger Allgemeinen werfen die beiden Psychologen der Bistumsleitung mangelnden Aufklärungswillen vor und kündigen ihren Rücktritt zum Ende des Monats an. Das Bistum hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass jeder Einzelfall von den Verantwortlichen ernst genommen und akribisch bearbeitet werde.
Die beiden Sachverständigen berichten von Schwierigkeiten in ihrer Arbeit, wie zum Beispiel fehlenden Einblick in Personalakten beschuldigter Kleriker und Misstrauen seitens der Bistumsleitung. Sie kritisieren einen fehlenden echten und entschlossenen Aufklärungswillen und sehen sich in ihrer Arbeit behindert. Das Bistum hingegen verweist auf datenschutzrechtliche Hürden und betont, dass Gesprächsangebote zur Klärung der Aufgabenverteilung vergebens waren.
Die Betroffenen-Initiative „Eckiger Tisch“ äußert sich ebenfalls zu dem Rücktritt und fordert eine Wahrheitskommission in der katholischen Kirche. Sie betont, dass Aufarbeitung in Eigenregie nicht funktionieren könne und drängt auf politisches Handeln. Der dritte Missbrauchsbeauftragte, Andreas Hatzung, bedauert den Rücktritt seiner Kollegen, sieht sich aber weiterhin in der Lage, seine Aufgaben als unabhängige Ansprechperson auszuüben.
Insgesamt zeigt der Rücktritt der Missbrauchsbeauftragten im Bistum Augsburg, wie komplex und sensibel das Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche ist. Er wirft Fragen nach Transparenz, Aufklärungswillen und Unterstützung für die Betroffenen auf. Es bleibt abzuwarten, wie es in Zukunft weitergeht und welche Maßnahmen ergriffen werden, um Missbrauchsfälle effektiv zu untersuchen und den Opfern gerecht zu werden.