Die Auferstehung in der Musik: Bachs Osteroratorium und Bruhns‘ geistliche Werke
Der Tod hat in der christlichen Vorstellung seinen Schrecken verloren, denn er wird als Beginn des ewigen Lebens betrachtet. Ein Beispiel für die Feier der Auferstehung ist das Osteroratorium von Johann Sebastian Bach, das er im Jahr 1725 komponierte. Obwohl es im Schatten seiner bekannten Passionsvertonungen steht, ist das Osteroratorium ein eindrucksvolles Werk, das die Auferstehung Jesu Christi erzählt.
In dem Oratorium treffen Petrus, Johannes und die Marias am leeren Grab zusammen und berichten in Rezitativen und Arien von der Auferstehung Jesu. Bach verwendete dabei ein Parodieverfahren, bei dem aus heidnischen Personen biblische Figuren wurden. Dieses Verfahren war in Bachs Zeit üblich, da es ihm ermöglichte, bereits vorhandene Musik für neue Zwecke zu nutzen und seine Arbeitsbelastung als Kantor zu verringern.
Neben Bach feierte auch Nikolaus Bruhns, ein berühmter Organist und Komponist des späten 17. Jahrhunderts, Ostern mit prachtvoller Musik. Bach bewunderte Bruhns‘ Meisterschaft und studierte seine Werke genau. Bruhns‘ Musik zeichnet sich durch kühne Harmonien und eine emotionsgeladene Atmosphäre aus, die auch heute noch modern klingt.
Das Osterfest wurde schon immer mit festlicher Musik gefeiert, und auch in der heutigen Zeit können wir die auferstehungsfrohe Stimmung durch die Werke von Bach, Bruhns, Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein erleben. Ihre Musik erinnert uns daran, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Beginn des ewigen Lebens.
Auf DOMRADIO.DE kann man am Ostersonntag ab 20 Uhr eine Auswahl von Werken dieser Komponisten hören und so die auferstehungsfrohe Atmosphäre von Ostern musikalisch genießen.