Kindergrundsicherung: Kommunikationschaos gefährdet Erfolg – Interview mit Prof. Dr. Ulrike Kostka

Kinderarmut ist ein Thema, das leider noch immer existiert und bekämpft werden muss. In einem Interview mit domradio.de äußert sich Prof. Dr. Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, zu diesem wichtigen Thema.

Im Gespräch wird zunächst das Hin und Her um die Einführung der Kindergrundsicherung thematisiert. Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen hatte zunächst 5.000 neue Stellen in der Verwaltung gefordert, um das Projekt umzusetzen. Letztendlich wurde die Summe jedoch auf 2,4 Milliarden Euro reduziert. Prof. Dr. Ulrike Kostka bezeichnet dies als „totales Kommunikationschaos“ und betont die Notwendigkeit einer ordentlichen politischen Kommunikation, um das Instrument der Kindergrundsicherung nicht zu gefährden.

Es wird weiter darüber gesprochen, dass die bisherigen Leistungen und Unterstützungen für Familien und Kinder oft nicht ausreichen, um die Kinderarmut wirklich zu bekämpfen. Die administrativen Wege sind kompliziert, Leistungen werden nicht beantragt und es fehlt an ganzheitlichen Lösungen. Die Kindergrundsicherung soll hier Abhilfe schaffen, indem sie die Leistungen zusammenfasst und den Zugang vereinfacht.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der im Interview angesprochen wird, ist die Bedeutung von Bildungschancen und anderen unterstützenden Maßnahmen, um Kinderarmut zu bekämpfen. Es wird hervorgehoben, dass Investitionen in Beratung, Freizeitangebote und Ganztagsbetreuung essentiell sind, um Familien zu unterstützen und die Chancen für Kinder zu erhöhen.

Abschließend wird betont, dass Kinder mehr als Hartz IV verdienen und dass es wichtig ist, eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich entfalten können und Erwachsene sie unterstützen. Die Caritas engagiert sich breit in diesen Bereichen und sieht es als wichtigen Auftrag, Familien vielfältig zu unterstützen und zu begleiten.

Die Kindergrundsicherung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Kinderarmut, aber es bedarf auch weiterer Maßnahmen und Investitionen, um Familien nachhaltig zu unterstützen. Die Qualität der Ganztagsbetreuung, die Gestaltung von Schulen und die Schaffung einer unterstützenden Umgebung für Kinder sind dabei entscheidend.

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