„Initiative „Neuer Anfang“ ruft Bischöfe zu Ehrlichkeit auf: Satzung des Synodalen Ausschusses nicht zustimmen“
Die Diskussion um den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland sorgt weiterhin für Aufsehen. Die Initiative „Neuer Anfang“ hat mit einem Offenen Brief die deutschen Bischöfe aufgefordert, der Satzung des Synodalen Ausschusses nicht zuzustimmen und aus der Faktenlage rund um den Synodalen Weg die richtigen Schlüsse zu ziehen.
In dem Offenen Brief wird kritisiert, dass das Grundaxiom des Synodalen Weges spätestens seit der Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche „ForuM“ zusammengebrochen sei und somit auch der Synodale Ausschuss keine Legitimation habe. Die Initiative sieht die katholische Kirche in einer „epochalen Gottes- und Glaubenskrise“, die nicht durch Sitzungskatholizismus und Gremienoptimierung behoben werden könne.
Einen zentralen Kritikpunkt bildet die MHG-Studie, aus der voreilige Schlüsse gezogen worden seien. Die Initiative betont, dass es keinen „katholischen Missbrauch“ gebe und dass Macht wesenhaft asymmetrisch sei, was Missbrauch mit sich bringe. Weiterhin wird das Fehlen einer Diskussion über konkreten Missbrauch, Täter und Opfer auf dem Synodalen Weg bemängelt.
Die Initiative argumentiert, dass der Synodale Weg sich nicht um konkreten Missbrauch gedreht habe, sondern vielmehr um die Diskussion um Klerikermacht, Demokratisierung, Gewaltenteilung, den Umbau des Priesteramts, die Abschaffung des Zölibats, die Weihe von Frauen und die Anpassung des Katechismus an zeitgemäße Lebensentwürfe.
Es bleibt abzuwarten, wie die deutschen Bischöfe auf den Offenen Brief reagieren werden und ob die Satzung des Synodalen Ausschusses bei ihrer anstehenden Frühjahrsvollversammlung gebilligt wird. Die Diskussion um den Synodalen Weg und die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche in Deutschland wird sicherlich weiterhin kontrovers geführt werden.