Christen und Antichristen treffen sich beim Katholikentag in Erfurt.

„Aufruhr beim Katholikentag: AfD in Thüringens Hochburg“

Der Katholikentag in Erfurt, Thüringen, steht vor der Tür, und doch sorgt die Wahl des Veranstaltungsortes für Stirnrunzeln. Erfurt gilt als AfD-Hochburg, wo die rechtspopulistische Partei eine große Anhängerschaft hat. Die Ironie dabei ist offensichtlich: Gläubige laden zum Katholikentag in die Hochburg der AfD.

Die AfD steht der Kirche und dem Glauben eher distanziert gegenüber. Während die Kirche Weltoffenheit und Toleranz predigt, sind die Positionen der AfD eher national und rassistisch geprägt. Die Religionspolitik der AfD-Spitze in Thüringen, insbesondere von AfD-Religionssprecherin Corinna Herold, zeigt eine klare Ablehnung gegenüber den Kirchen. Herold bezeichnet die Kirchen als „politisiert“ und wirft ihnen vor, das christlich-abendländische Erbe zu verraten.

Der politische Widerspruch zwischen der AfD und dem christlichen Glauben wird besonders deutlich, wenn es um den „politischen Islam“ und das Thema Abtreibung geht. Die AfD verfolgt völkische Ziele, die dem christlichen Gedankengut entgegenstehen. Trotzdem droht, dass einige Gläubige die AfD wählen könnten, da ihnen bestimmte Themen wichtig sind, die von der AfD populistisch aufgegriffen werden.

Die Veranstalter des Katholikentags haben entschieden, keine AfD-Mitglieder auf die Podien einzuladen. Diese klare Haltung gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit ist wichtig und demokratisch legitim. Die christliche Botschaft der Menschenwürde, die untrennbar mit dem Glauben verbunden ist, darf nicht verhandelbar sein.

Es wird entscheidend sein, dass die Katholische Kirche und die Veranstalter des Katholikentags laut und deutlich verkünden, dass AfD-Ideologie und Christentum sich widersprechen. Es ist wichtig, dass die Christen sich nicht von populistischen Ideologien vereinnahmen lassen und sich klar von menschenverachtenden Positionen distanzieren.

Der Kampf gegen die Ideologie der Rechtspopulisten darf jedoch nicht dazu führen, dass sie ihrerseits die Würde der Menschen absprechen. Am Ende des Tages ist es wichtig, dass sich Christen an ihrem Programmauftrag orientieren und sich nicht auf das Niveau von Extremisten begeben. Amen.

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