Vatikan: Haushaltsdefizit durch Ausgabenkürzungen und Immobilienaufwertung begrenzt, aber Sorgen um Spendenfluss

Der Heilige Stuhl, als Verwaltungsorgan des Vatikans, hat kürzlich seinen Haushaltsbericht veröffentlicht. Die Zeitung „Repubblica“ berichtete, dass das Defizit nicht höher ausgefallen sei, dank Ausgabenkürzungen und einer Aufwertung vatikanischen Immobilienvermögens.

Laut dem Bericht des Wirtschaftsrates unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx standen Einnahmen von 1.152 Millionen Euro Betriebsausgaben von 1.236 Millionen Euro gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen um 28 Millionen Euro, während die Ausgaben um 33 Millionen Euro zunahmen. Dies ist unter anderem auf die Inflation und hohe Energiepreise zurückzuführen, die dazu führten, dass die Gehälter der Angestellten erhöht werden mussten.

Der Heilige Stuhl finanziert sich hauptsächlich durch Spenden, wie z.B. den Peterspfennig, sowie durch Einnahmen aus der Verwaltung des Vatikanstaats, zu denen auch Miet- und Pachtgelder aus Immobilien gehören. Durch vereinfachte Spendemöglichkeiten konnte der Peterspfennig im Jahr 2023 um knapp fünf Millionen Euro auf 48,4 Millionen gesteigert werden.

Allerdings besteht die Gefahr, dass die Spenden aus den reichsten und bisher spendenfreudigsten Ländern der Weltkirche, wie den USA, Italien, Deutschland, Spanien und Südkorea, aufgrund von Säkularisierung und Überalterung weiter schrumpfen könnten.

Der Peterspfennig wird in katholischen Gemeinden weltweit gesammelt und dient humanitären Aufgaben des Papstes. Im Jahr 2021 nahm der Vatikan durch den Peterspfennig rund 47 Millionen Euro ein. Die Sammlung findet am 29. Juni, dem katholischen Namensfest von Peter und Paul, oder an den umliegenden Sonntagen statt und kann mittlerweile auch online erfolgen.

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