Trägerstiftung für Potsdamer Rabbinerausbildung soll bald starten – Konflikt um Unabhängigkeit und Fördergelder
Die Rabbinerausbildung in Deutschland steht vor großen Veränderungen. Die geplante Trägerstiftung für die Potsdamer Rabbinerausbildung soll voraussichtlich in wenigen Wochen an den Start gehen. Die Gründung dieser Stiftung wurde beim brandenburgischen Innenministerium beantragt und soll zum Wintersemester 2024/25 ihre Arbeit aufnehmen.
Die Gründung der Stiftung kommt nicht ohne Kontroversen aus. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die derzeit die Trägerschaft der Rabbinerseminare innehat, lehnt die neue Trägerstruktur ab. Sie befürchtet, dass die Unabhängigkeit der nicht-orthodoxen Rabbinerausbildung gefährdet sein könnte. Die Gemeinde wirft dem Zentralrat der Juden vor, Fördergelder zurückgehalten zu haben. Der Zentralrat hingegen betont, dass alle Förderzahlungen angeboten wurden, aber nicht abgerufen wurden.
Die Diskrepanzen zwischen dem Zentralrat und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin scheinen tiefer zu liegen. Die Gemeinde sieht keinen sachlichen Grund für die Gründung einer neuen Stiftung und kritisiert ein angeblich „vergiftetes“ Zahlungsangebot des Zentralrats. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob es zu einer Einigung zwischen den Parteien kommen kann.
Die Rabbinerausbildung in Deutschland ist von großer Bedeutung für die jüdische Gemeinschaft und die religiöse Vielfalt im Land. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam an einer Lösung arbeiten, um die Ausbildung von Rabbinern und Kantoren in Deutschland langfristig zu sichern.