Abspaltungen von der katholischen Kirche: Nonnen in Spanien und Erzbischof Vigano im Fokus der Kirchenspezialisten

Zwei neue Abspaltungen von der katholischen Kirche „nach rechtsaußen“ sorgen derzeit für Aufsehen bei Kirchenspezialisten und Vatikan-Beobachtern. Die eine betrifft eine Gruppe von Nonnen in Nord-Spanien, die sich dem exkommunizierten „Bischof“ Pablo de Rojas Sanchez-Franco angeschlossen haben. Der Bischof von Burgos hat sie daraufhin aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. Die andere Abspaltung betrifft den langjährigen Apostolischen Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Vigano, der die Legitimität von Papst Franziskus öffentlich leugnet und ebenfalls exkommuniziert wurde.

Die Nonnen in Spanien sowie Vigano lehnen das kirchenrechtliche Verfahren gegen sie ab und bestreiten die Legitimität der „Bergoglio-Kirche“. Diese neue Art des Papstleugnens macht es möglich, die Legitimität des amtierenden Papstes zu bestreiten, ohne radikaler Sedisvakantist zu werden. Die Piusbrüder, eine traditionalistische Gemeinschaft, distanzierten sich von Vigano und betonen, dass sie sich nie auf dieses „Terrain“ des Papstleugnens begeben haben.

Es ist möglich, dass sich hier ein neues Sammelbecken für Traditionalisten bildet, die sich von Papst Franziskus und seinen Reformen distanziert fühlen. Diese Entwicklungen werden im Vatikan mit Sorge betrachtet, da sie eine Spaltung innerhalb der katholischen Kirche befürchten. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte sein Bedauern über die Haltungen von Vigano und betonte, dass er als Apostolischer Nuntius gute Arbeit geleistet habe.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Abspaltungen weiterentwickeln werden und ob sich tatsächlich ein neues Sammelbecken für Traditionalisten bildet, die mit der aktuellen Kirchenführung unzufrieden sind. Die Ablehnung der Legitimität des Papstes und die öffentliche Positionierung gegen kirchliche Autoritäten stellen eine Herausforderung für die Einheit und Stabilität der katholischen Kirche dar.

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