Papst Franziskus appelliert eindringlich für Frieden im Nahen Osten
Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus zu Frieden im Nahen Osten aufgerufen. „Hört auf! Hört bitte auf!“, so sein Aufruf am Sonntag auf dem Petersplatz.
Er trage täglich das Leid der Menschen in Palästina und Israel in seinem Herzen: die Tausenden Toten, Verwundeten, Isolierten, die Zerstörungen und ihre Folgen für die Zukunft der jungen und wehrlosen Menschen. Er frage sich, ob man wirklich glauben könne, dass auf diese Weise eine bessere Welt, dass Frieden erreicht werden könne.
Von den Verantwortlichen forderte das katholische Kirchenoberhaupt eine umgehende Aufnahme von Verhandlungen. Das Feuer in Gaza und der gesamten Region müsse eingestellt werden, die Geiseln der islamistischen Terrorgruppe Hamas freigelassen und die Zivilbevölkerung in Palästina sicheren Zugang zu humanitären Hilfslieferungen erhalten.
Auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine appellierte Franziskus für militärische Abrüstung.
Am Samstag forderte auch der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher, bei einer Konferenz in Ankara mehr internationales Engagement für ein Ende des Gaza-Krieges. „Es besteht ein absoluter und dringender Bedarf an Vermittlung“, sagte der Sekretär des Vatikans für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen laut dem Nachrichtenportal haberikra.com bei einer Podiumsdiskussion des Antalya Diplomacy Forum in der Türkei.
Über die anhaltenden Angriffe Israels im Gazastreifen zeigte sich Gallagher besorgt und warnte vor einer weiteren Eskalation. Die Verhandlungen scheiterten ständig an mangelnder Bereitschaft der Beteiligten, Zugeständnisse zu machen.
Seine Ansprache zum sonntäglichen Angelus-Gebet verlas der 87-jährige Papst trotz Atemwegserkrankung selbst, allerdings in gekürzter Form. Seine eingeschränkte Sprechfähigkeit machte sich deutlich bemerkbar, immer wieder unterbrach Husten seine Worte.
Seit einer guten Woche ist der Papst erkrankt, der genaue Befund ist nicht bekannt. Vatikanisches Presseamt und Franziskus selbst sprachen bislang von einer „leichten Grippe“, einer Bronchitis sowie einer Erkältung.
Aufgrund der Infektion ließ Franziskus seine Ansprachen in der vergangenen Woche häufig von einem Mitarbeiter verlesen, die meisten seiner Termine nahm er wahr.