Der deutsche Benediktiner, der das Kloster Dormitio leitet, verurteilt die ‚fanatische‘ Haltung, während ‚Menschen leiden und sterben‘
In den letzten Monaten gab es eine zunehmende Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, insbesondere im Heiligen Land. Der deutsche Benediktinerabt Nikodemus Schnabel, der das Dormitio-Kloster leitet, hat diese Entwicklung als „fanatisch“ kritisiert und betont, dass inmitten von Leiden und Tod ein falscher Kampf zwischen vermeintlichen „Monstern“ und „Tieren“ geführt wird, um Gewalt zu rechtfertigen. Die ultrarechte Ben-Gvir-Regierung in Israel hat zu einem Anstieg der anti-christlichen Angriffe in der Altstadt geführt, die der Abt als Teil eines politischen Problems betrachtet, das von extremistischen Regierungsmitgliedern unterstützt wird.
Abt Nikodemus betont die Bedeutung des Respekts für die Menschenwürde und kritisiert die Dehumanisierung des Konflikts, die zu einer gefährlichen Polarisierung geführt hat. Er erinnert an vergangene Angriffe auf christliche Einrichtungen und beklagt die steigende Gewalt und Intoleranz gegenüber Christen in der Region. Insbesondere kritisiert er die Verbindung zwischen extremistischen Gruppen und der Regierung, die zu einer Legitimierung und Unterstützung von Gewalttaten führt.
Der Abt ruft zu Dialog, Zusammenarbeit und Solidarität mit denen auf, die sich für ein friedliches Zusammenleben in Jerusalem einsetzen. Er betont die Wichtigkeit des Gebets für alle Opfer von Gewalt, auch für die Feinde, und verweist auf das Beispiel von Jesus, der für diejenigen betete, die ihn verfolgten. Diese Haltung des Gebets und der Vergebung sieht er als den einzigen Weg zur Versöhnung in einer angespannten und von Gewalt geprägten Region.
Der Beitrag von Abt Nikodemus Schnabel zeigt, dass die Lösung dieses Konflikts nicht durch Feindseligkeit und Gewalt, sondern durch Mitgefühl, Dialog und Respekt für die Würde aller Menschen erreicht werden kann. Es ist ein Aufruf zur Menschlichkeit und zur Suche nach friedlichen Lösungen inmitten von Konflikten und Leiden.