Reformdebatte in der katholischen Kirche: Differenzen zwischen Reformern und Bewahrern

Die jüngste gemeinsame Presseerklärung des Heiligen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz hat für Aufsehen gesorgt. Ein besonders ins Auge springendes Detail war das Gruppenbild, auf dem 14 Priester, Bischöfe und Kardinäle zu sehen sind – und mittendrin Beate Gilles, die Generalsekretärin der Bischofskonferenz. Ein Bild, das verdeutlicht, wie es um die Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche bestellt ist.

Der Synodale Weg, der im Jahr 2019 von den deutschen Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gestartet wurde, sollte Veränderungen in dieser Hinsicht herbeiführen. Doch im Laufe der Initiative wurden Differenzen zwischen Reformern und Bewahrern, sowie zwischen deutschen Bischöfen und dem Vatikan deutlich.

Der Vatikan kritisierte den Synodalen Weg mehrfach und mahnte die Bischöfe zur Einheit mit der Kirche. Trotz Bemühungen kam es nicht zu einem echten Austausch mit den Verantwortlichen im Vatikan. Am Freitag hatte der Bischof von Limburg die Gelegenheit, mit Vertretern des Vatikans zu sprechen. Die Begegnung wurde als positiv und konstruktiv beschrieben.

Für den Fortgang der Reformdebatte in Deutschland bleibt jedoch noch einiges im Ungefähren. Es wurden Differenzen und Übereinstimmungen benannt und ein regelmäßiger Austausch vereinbart. Besonders der Synodale Ausschuss stieß auf starke Vorbehalte seitens des Vatikans. Doch trotzdem wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die den Ausschuss erwähnt und die weitere Arbeit des Synodalen Weges betrifft.

Die Bischöfe können dies als Punktsieg verbuchen, jedoch müssen alle Entscheidungen des Ausschusses dem Vatikan vorgelegt und von ihm approbiert werden. Trotzdem bekommt der Ausschuss vorerst grünes Licht für seine Arbeit. Es steht noch ein weiteres Treffen zwischen Bischöfen und Vatikanvertretern an, um über inhaltliche Beschlüsse zu sprechen.

Die Diskussionen und Entscheidungen des Synodalen Ausschusses sind also nicht endgültig, sondern stehen unter römischem Vorbehalt. Trotzdem scheint die Arbeit voranzugehen und es wird eine weitere Sitzung des Ausschusses im Juni geben. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Reformdebatte in der katholischen Kirche in Deutschland weiterentwickelt.

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