Eine christliche Amerika, mit oder ohne Christentum: Die Rolle des Christentums auf dem RNC2024

Die Republikanische Nationalkonvention (RNC) ist eine Veranstaltung, die normalerweise von konservativen Christen geprägt ist, aber in den letzten Jahren versucht hat, ihre Basis zu erweitern und ein breiteres Publikum anzusprechen. Der diesjährige Konvent war geprägt von einer Mischung aus konservativen christlichen Botschaften und Gesten zur Erweiterung der Republikanischen Partei.

Die Veranstaltung wurde eröffnet mit einer Sikh-Gebet von Harmeet Kaur Dhillon und einer jüdischen Gebet von Leora Levy, die für Jerusalem und „alle Kinder Abrahams“ betete. Doch im Hintergrund liefen auf riesigen Bildschirmen Bilder von Kreuzen, Kirchen und der amerikanischen Flagge. Die Botschaft war klar: Nicht-Christen dürfen hier beten, aber Amerika ist eine christliche Nation.

In den Reden und Performances der verschiedenen Referenten spiegelte sich die Ambivalenz wider, zwischen einer traditionellen konservativen Basis zu gefallen und gleichzeitig eine wachsende Partei anzusprechen. Es gab Betonungen des Schutzes religiöser Freiheiten, insbesondere diejenigen von Lehrern und Ärzten, die von evangelikalen Zuschauern oft als Unterstützung konservativer christlicher Werte interpretiert wurden.

Trotzdem war das Christentum auch weiterhin ein zentraler Bestandteil des Konvents. Die Auswahl der Redner und Performances war vielfältig, darunter auch unerwartete Stimmen wie Amber Rose, eine ehemalige Stripperin und Ex-Freundin von Hip-Hop-Künstlern, die Trump unterstützte. Die Vielfalt der Redner wurde von Experten als Versuch der Republikanischen Partei gedeutet, ihre Basis zu erweitern und eine größere Zielgruppe anzusprechen.

Insgesamt wurde die RNC durchzogen von einer Spannung zwischen traditionellen konservativen christlichen Werten und dem Versuch, sich breiter aufzustellen und neue Wählergruppen anzusprechen. Die Rolle des Christentums in der Partei war offensichtlich, sowohl in den öffentlichen Auftritten als auch hinter den Kulissen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Ambivalenz auf die politische Landschaft auswirken wird und ob die Republikanische Partei in der Lage sein wird, eine breitere Basis zu gewinnen, während sie gleichzeitig ihre konservativen Wurzeln bewahrt.