Kirche plant Verkauf und Umbau von Gemeindehaus St. Paulus in Senioren-Wohnungen
Die Katholische Kirchengemeinde St. Dionysius plant, sich von einigen ihrer Liegenschaften zu trennen, um den steigenden Bedarf an Platz zu decken. Nachdem bereits die Christuskirche in Obereisesheim an die russisch-orthodoxe Gemeinde übergeben wurde und die Johannes-Häußler-Schule die frei werdenden Räume der Christuskirche nutzen wird, steht nun der Verkauf des Gemeindehauses St. Paulus bevor.
Die Fachschulen St. Martin, die seit 1972 Mieter im Paulus sind, benötigen mehr Platz, da die Schule in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Deshalb planen sie, in die frei werdenden Räume der benachbarten Johannes-Häußler-Schule umzuziehen. Ein bekannter Investor, Rainer Rudolf, steht bereits bereit, das Gebäude zu kaufen und in Senioren-Wohnungen umzubauen.
Die Sanierungskosten von mindestens 600.000 Euro schrecken Rudolf nicht ab. Er plant, die Seniorenresidenz so zu gestalten, dass Bewohner in Gruppen wie in einer Wohngemeinschaft zusammenleben können. Dabei sollen verschiedene Serviceleistungen von Hausmeister- und Wäscheservice bis hin zur Pflege nach Bedarf angeboten werden.
Für die Stadt Neckarsulm ist das Projekt eine „Win-Win-Situation“, da es seniorengerechte Wohnplätze in zentraler Lage bietet, das Gebäude erhalten bleibt und die frei werdenden Räume von den Fachschulen genutzt werden können. Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, die Fachschule in der Stadt zu behalten.
Die zentrale Lage des St. Paulus ist ein großer Vorteil, da sowohl Schülerinnen als auch Praxispartner gut erreichbar sind. Der Umzug der Fachschule ist für frühestens September 2026 geplant, und die Johannes-Häußler-Schule wird dann eine reine Grundschule mit Ganztagsbetreuung sein. Somit bleibt das „Lernen am Objekt“ auch weiterhin für angehende Erzieherinnen und Erzieher möglich.
Das Projekt zeigt, wie die Umgestaltung von kirchlichen Liegenschaften zu modernen Wohnformen genutzt werden kann, um den Bedarf an Wohnraum in zentraler Lage zu decken und gleichzeitig die Bedürfnisse der lokalen Gemeinde zu berücksichtigen.