Katholische Kirche will politischen Diskurs in Brandenburg fördern
In Brandenburg stehen dieses Jahr drei wichtige Wahlen an und die katholische Kirche will sich für den politischen Diskurs einbringen. Dies wurde in einem Schreiben von Berlins Erzbischof Heiner Koch und anderen Kirchenvertretern bekannt gegeben.
Die Kirche ruft die Pfarreien im Land dazu auf, Räume des Glaubens, der Aussprache und der Demokratie anzubieten. Es sollen Podiumsdiskussionen, Diskussions-Cafés oder Town-Hall-Meetings mit lokalen Kandidatinnen und Kandidaten organisiert werden. Ziel ist es, den Menschen die Möglichkeit zu bieten, miteinander und mit den Vertretern der demokratischen Parteien ins Gespräch zu kommen.
Die anstehenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen seien für die Gesellschaft zukunftsweisend, betonen die Kirchenvertreter. Besonders im Hinblick auf die Zukunft der Zivilgesellschaft im Land seien die Wahlen von großer Bedeutung.
Es wird darauf hingewiesen, dass es in Brandenburg wachsenden Unmut über politische Entscheidungen gibt, besonders in Folge der Pandemie und anhaltender Konflikte. Dies führe oft zu populistischer Hetze, Ausgrenzung, Missgunst und Gewalt. Demokratische Prinzipien würden angezweifelt.
Um dem entgegenzuwirken, sollen neue Begegnungsräume für unterschiedliche Ansichten und Diskussionen geschaffen werden. Denn Hass könne nur bekämpft werden, wenn Verständnis und offener Dialog herrschen.
Erzbischof Koch ermutigt die Pfarreien, mit anderen Organisationen und auch den evangelischen Nachbarn zu kooperieren. Das Erzbistum Berlin bietet Unterstützung bei der Organisation und Umsetzung an und vermittelt bei Bedarf Kontakte zu politischen Akteuren.
Es ist wichtig, dass in Zeiten wachsender Unruhe und Unzufriedenheit in der Bevölkerung, der Raum für offenen Dialog, Verständnis und respektvolle Diskussion geschaffen wird. Nur so kann der demokratische Prozess gestärkt und extremistischen Tendenzen entgegengewirkt werden. Die Initiative der katholischen Kirche zeigt, dass sie sich aktiv für eine demokratische und offene Gesellschaft einsetzen möchte.