Leben in den Ruinen – Ein Gespräch mit Dr. Georg Röwekamp

Die Ruinen zerbombter Häuser in Israel sind ein trauriges und schockierendes Zeugnis der Kriegsgräuel. Für Dr. Georg Röwekamp, Leiter des Pilgerhauses Tabgha am See Genezareth, sind sie Symbole für das Leid und die Zerstörung, die der Krieg hinterlässt. Er betont, dass er keine Verklärung von Ruinen wünscht, sondern vielmehr an die Menschen denkt, die unter den Trümmern begraben sind.

In seinem Interview mit DOMRADIO.DE spricht Röwekamp über das Buch „Gebet in Ruinen“ von Ralf Rothmann, das seine Perspektive auf Kirche und Ruinen beeinflusst hat. Er beschreibt, wie Kirchen heute oft wie Ruinen wirken, da viele traditionelle Formen des Glaubens nicht mehr zeitgemäß sind. Dennoch betont er die Bedeutung des Gebets und des Festhaltens an dem, was einmal kostbar war.

Die Idee, Kirchengebäude gezielt zu Ruinen werden zu lassen, um eine Sehnsucht nach etwas Neuem zu wecken, regt Röwekamp an. Er verweist auf Ruinen aus der Romantik, die sowohl Vergangenheit als auch Hoffnung symbolisieren. Er erwähnt die Kirche Maria in den Trümmern in Köln als Beispiel für eine gelungene Integration einer Ruine in die Gegenwart.

Die Vorstellung, bestehende Kirchen aktiv zu Ruinen zu machen, mag skurril erscheinen, aber für Röwekamp könnte dies eine Möglichkeit sein, die Vergangenheit lebendig zu halten. Er plädiert dafür, über solche Ideen zu diskutieren und betont, wie Ruinen auch eine Erinnerung an das Glauben der Vorfahren sein können. Auch aus persönlichen Erfahrungen heraus sieht er den Wert in der Erhaltung von Ruinen als Zeichen der Geschichte.

Insgesamt regt das Interview zum Nachdenken über die Bedeutung von Ruinen, Kirchen und Glauben in unserer heutigen Zeit an. Es zeigt auf, wie Ruinen nicht nur Zeichen der Vergangenheit sind, sondern auch als Symbole der Hoffnung und Erneuerung dienen können.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein