Kirchenasyl in Deutschland: Behördliche Räumungsversuche beeinträchtigen wichtige Praxis
Kirchenasyl ist eine lange Tradition in Deutschland, bei der Gemeinden oder Ordensgemeinschaften vorübergehend Asylbewerber aufnehmen, um eine Abschiebung abzuwenden, die für den Flüchtling eine Bedrohung darstellen könnte. Diese Praxis ist für viele ein wichtiger Akt der Humanität und ein Schutz für Menschen in Not.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, äußerte kürzlich seine Sorge über die zunehmenden Räumungsversuche von behördlicher Seite, die das Kirchenasyl in Deutschland beeinträchtigen. Er betonte die Wichtigkeit dieser humanitären Ausnahmemöglichkeit und kritisierte den Fall einer russischen Familie, die aus dem Kirchenasyl geholt und anschließend abgeschoben wurde.
Stäblein forderte, dass das Kirchenasyl genutzt werden sollte, um in bestimmten Härtefällen erneute Überprüfungen durchführen zu können. In vielen Fällen hätten dadurch positive Asylbescheide ausgestellt und Leben gerettet werden können. Er betonte auch, dass es in den Kirchenasylfällen nicht um eine Anzahl von Menschen gehe, die politische Auswirkungen haben könnten.
Der Ton in der Debatte um das Kirchenasyl habe sich laut Stäblein verschoben und er kritisierte die staatlichen Räumungen in Kirchen als Zeichen für eine Veränderung des Diskurses in Deutschland. Er warnte davor, rechtsextremen Parolen zu folgen und betonte, dass die traditionelle Praxis des Kirchenasyls ein wichtiger Bestandteil der humanitären Hilfe in Deutschland sei.
Es ist wichtig, dass Debatten über das Kirchenasyl weiterhin auf einer respektvollen und humanitären Ebene geführt werden und dass Menschen in Not weiterhin Schutz und Sicherheit in den Kirchen finden können.