Papst Franziskus provoziert mit Aussagen zum Ukraine-Krieg: Empörung in Kiew
Papst Franziskus hat mit seinen jüngsten Aussagen zur Ukraine für Aufsehen gesorgt. Seine Empfehlung, die „weiße Fahne“ zu hissen und zu verhandeln, löste in Kiew Empörung aus. Der Vatikan-Sprecher klärte später, dass mit der „weißen Fahne“ ein Waffenstillstand gemeint war.
In den vergangenen Jahren hat der Papst mehrfach Stellung zum Ukraine-Krieg bezogen, jedoch vermied er eine klare Verurteilung des russischen Angriffs. Er äußerte sich besorgt über das Leid der Bevölkerung auf beiden Seiten, nannte den Verursacher jedoch selten beim Namen. Franziskus hat bislang nicht Kiew besucht und gab an, zuerst mit Putin in Moskau sprechen zu wollen.
Der Papst brachte den Vatikan als Mediator im Ukraine-Konflikt ins Spiel, konnte aber bisher keine konkreten Fortschritte erzielen. Seine allgemeine Forderung nach Frieden scheint angesichts des anhaltenden russischen Angriffs wenig Wirkung zu zeigen.
Franziskus‘ Lob für „imperiales Russland“ bei einer Marienweihe und einer Videokonferenz mit russischen Jugendlichen stieß auf Kritik. Beobachter wiesen darauf hin, dass dieses imperialistische Russland für die brutale Unterdrückung von Nationen wie der Ukraine stand.
Die Haltung der katholischen Kirche zu Kriegen hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Während früher der „gerechte Krieg“ legitimiert wurde, plädiert Papst Franziskus heute für eine Überprüfung dieses Konzepts. Er betont das Recht auf Selbstverteidigung, kritisiert jedoch den Einsatz moderner Waffen zur Erprobung im Ukraine-Krieg.
Die wenig einheitliche Haltung der katholischen Kirche zu Kriegen im 21. Jahrhundert spiegelt sich auch im Umgang mit anderen Konflikten wider. Papst Benedikt XVI. unterstützte die „responsibility to protect“, während der Vatikan 2015 militärische Gewalt gegen den Islamischen Staat befürwortete.
Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und weitere Nachrichten dazu finden Sie in unserem Liveblog. Papst Franziskus‘ Positionen und Äußerungen zu Kriegen bleiben kontrovers und werden weiterhin diskutiert.