Kirchliche Lebenswendefeiern: Eine Alternative zu Jugendweihen in der DDR
Die Feier der Lebenswende ist eine wichtige Veranstaltung, die konfessionslosen Jugendlichen in der DDR angeboten wird, um ihnen einen Übergang von der Kindheit zur Jugend zu ermöglichen. Im Interview mit Daniel Richter, Referent für die Feier der Lebenswende im Bistum Magdeburg, erfahren wir mehr über die Bedeutung und den Ablauf dieser Feier.
Im Gegensatz zur Konfirmation oder Firmung ist die Vorbereitungszeit für die Lebenswende kürzer und die Gruppen sind kleiner, um eine persönlichere Atmosphäre zu schaffen. Die Feier selbst findet in einer Kirche statt, auch wenn das Thema Glaube nicht explizit im Mittelpunkt steht. Dennoch sind die christlichen Werte ein wichtiger Bestandteil der Feier und fließen in die Gestaltung mit ein.
Während der Vorbereitungstreffen werden spirituelle Fragen der Jugendlichen wie die Bedeutung des Lebens, das Streben nach Glück und die Verantwortung gegenüber der Umwelt und anderen Menschen thematisiert. Auch wenn Fragen zu Gott aufkommen, wird respektvoll und interessiert darauf reagiert, um einen offenen Dialog zu führen.
Nach der Feier der Lebenswende gibt es derzeit wenig direkten Kontakt zu den Jugendlichen, jedoch wird überlegt, wie man sie auch weiterhin unterstützen und begleiten kann. In Gesprächen mit Jugendlichen nach der Feier wird oft positiv über das Erlebnis gesprochen, und es wird erwogen, eine Evaluation durchzuführen, um langfristige Veränderungen und Auswirkungen zu erfassen.
Die Feier der Lebenswende ist also eine wichtige Möglichkeit, um Jugendlichen einen besonderen Übergang in die Jugend zu ermöglichen und sie auf ihrem persönlichen Weg zu unterstützen. Die christlichen Werte fließen dabei zwar mit ein, stehen aber nicht im Vordergrund, um allen Jugendlichen eine respektvolle und offene Feier zu bieten.