Schwindende Mehrheit: Christliche Religionen in Deutschland auf dem Rückzug
Die religiöse Landschaft in Deutschland verändert sich zunehmend, wie aktuelle Daten des Zensus 2022 zeigen. Katholiken und Protestanten machen nur noch etwa 48 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren.
Interessanterweise gibt es nur noch vier Großstädte in Deutschland, in denen Katholiken in der Mehrheit sind. Diese sind Münster, Paderborn, Bottrop und Trier. Auch die Zahl der Katholiken in Bayern ist zwischen 2011 und 2022 um 920.000 zurückgegangen. In Städten wie Regensburg und Ingolstadt ist der Anteil der Katholiken sogar um knapp ein Viertel gesunken.
Erschreckend ist auch die Tatsache, dass über die Hälfte der Bevölkerung weder katholisch noch evangelisch ist. Sie gehören entweder einer anderen Religion an oder sind konfessionslos. Dies zeigt eine verstärkte Entfremdung von den traditionellen christlichen Kirchen in Deutschland.
Der Zensus 2022 zeigt auch, dass es keine westdeutsche 100.000-Einwohner-Stadt mehr gibt, in der Protestanten in der relativen Mehrheit sind. Stattdessen sind Konfessionslose oder Angehörige anderer Religionsgemeinschaften in den meisten Städten in der Überzahl. Die größte evangelische Stadt Deutschlands ist nun Bayreuth.
Es ist klar, dass die Entkirchlichung in Deutschland weiter voranschreitet und alle Prognosen gehen davon aus, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Durch die staatliche Volkszählung werden diese Entwicklungen nun deutlich sichtbar. Dennoch ist es wichtig anzumerken, dass religiöse Vielfalt und eine pluralistische Gesellschaft auch positive Aspekte haben können.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die religiöse Landschaft in Deutschland in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Gesellschaft haben wird. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Kirchen an diese Veränderungen anpassen und wie sich das religiöse Leben in Deutschland in Zukunft gestalten wird.