Sozialpfarrer verteidigt und kritisiert Erzbischof: Franz Meurer über Rainer Maria Woelki

In seinem neuen Buch „Brandmeister Gottes“ nimmt der Kölner Sozialpfarrer Franz Meurer Stellung zur aktuellen Situation um seinen Chef, den Kardinal Rainer Maria Woelki. Meurer verteidigt Woelki und betont, dass er ihn nach wie vor als ehrliche Person sieht. Er lobt auch Woelkis Bemühungen bei der Missbrauchsaufklärung, kritisiert jedoch gleichzeitig seinen Umgang mit aufgelaufenen Konflikten, die er juristisch lösen möchte und damit Vertrauen zerstört.

Die Kritik an Woelki insbesondere in Bezug auf die Missbrauchsaufarbeitung ist nicht neu. Zahlreiche Klagen gegen Berichte der „Bild“ Zeitung hat er überwiegend gewonnen, indem er eidesstattliche Versicherungen abgab und Aussagen vor Gericht beeidete. Doch es gibt auch Anzeigen gegen ihn wegen des Verdachts auf Falschaussagen, was die Staatsanwaltschaft prüft.

Meurer sieht den Weg über das Recht und die Gerichte als fragwürdig an und als etwas, das das Vertrauen in die Kirche weiter beschädigen könnte. Für ihn baut sich Vertrauen vor allem über Beziehungen, Solidarität und Gemeinschaft auf. Er betont, dass es wichtig sei, die Lebenssituation der „Kleinen Leute“ in den Blick zu nehmen, um den Zulauf zu rechten Parteien wie der AfD zu verstehen und ihnen entgegenzuwirken.

Franz Meurer selbst engagiert sich seit Jahrzehnten für Arme und Arbeitslose in Köln und setzt sich in seinem Buch auch mit Themen wie Sozialpolitik, Wirtschaft, Klimapolitik, der aktuellen Lage der Kirche und spirituellen Fragen auseinander. Seine Kritik an Woelki zeigt, dass auch innerhalb der Kirche kritisch reflektiert wird und alternative Wege zum Erhalt von Vertrauen aufgezeigt werden.

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