Kardinal Müller kritisiert Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe
Kardinal Müller kritisiert Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe
In einem aktuellen Interview mit der rechtskatholischen Zeitung „Tagespost“ aus Würzburg hat der ehemalige Chef der obersten katholischen Glaubensbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, die Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe kritisiert. Müller äußerte sich besorgt darüber, dass die Deutsche Bischofskonferenz als Wahlhelfer der Ampel-Parteien agiere.
Die deutschen Bischöfe hatten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung einstimmig eine Erklärung verabschiedet, in der völkischer Nationalismus als unvereinbar mit dem christlichen Glauben verurteilt wird. Die Bischöfe bezeichneten die AfD als eine Partei, in der völkisch-nationalistische Gesinnung dominiere, und erklärten, dass solche Parteien für Christen nicht wählbar seien.
Kardinal Müller äußerte sich auch besorgt über das Schweigen von Papst Franziskus in Bezug auf den Ukraine-Konflikt. Er kritisierte, dass der Papst nur die Opfer beklage, aber nicht die Täter benenne. Müller betonte die Notwendigkeit, klare Stellungnahmen und mehr Solidarität mit den Opfern des Krieges zu zeigen. Insbesondere forderte er, dass Franziskus den Kiewer Vorort Butscha besuchen solle, der als Symbol für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine gilt.
Es ist bekannt, dass das Verhältnis zwischen Kardinal Müller und Papst Franziskus belastet ist, da Müller im Jahr 2017 nicht mehr als Präfekt der römischen Glaubenskongregation verlängert wurde. Trotzdem bleibt Müller eine wichtige Stimme in der katholischen Kirche und setzt sich weiterhin für klare Positionen und eine konsequente Verkündigung der Lehre ein.
Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion über die politische Haltung der katholischen Kirche in Deutschland weitergehen wird und ob sich die Bischöfe zu einer weiteren Stellungnahme äußern werden. Die Kritik von Kardinal Müller zeigt jedenfalls, dass es innerhalb der Kirche unterschiedliche Meinungen und Ansichten gibt, die zu einer offenen Diskussion und Auseinandersetzung führen können.