Katholikentag endet mit feierlichem Gottesdienst vor dem Erfurter Dom.

Katholikentag in Erfurt: Diskussionen über globale Gerechtigkeit, Kirchenreform und Reformen in der katholischen Kirche

Der 103. Deutsche Katholikentag fand vom Mittwoch bis zum Sonntag in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt statt und lockte mehr als 20.000 Menschen an. Prominente Gäste wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck, Außenministerin Annalena Baerbock und Oppositionsführer Friedrich Merz nahmen an dem Treffen teil.

Das Motto des Katholikentags lautete „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ und in über 500 Veranstaltungen wurde über verschiedenste Themen diskutiert, darunter Kriege und Konflikte, Klimakrise, Sicherheitspolitik, gesellschaftliche Spaltung und Reformen in der katholischen Kirche. Vertreter der AfD waren auf den Podien nicht eingeladen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

Ein wichtiger Punkt, der auf dem Katholikentag angesprochen wurde, war die gerechtere Verteilung des weltweiten Reichtums. Entwicklungsministerin Svenja Schulze unterstützte die Idee einer globalen Milliardärssteuer, um Ungerechtigkeiten im internationalen Handelssystem abzubauen. Es wurden auch Forderungen nach einem weltweiten Verbot von Kinderarbeit und nach sozialen Mindeststandards im internationalen Handel laut.

Ein weiteres Thema, das diskutiert wurde, war der Umgang der Kirchen mit dem Missbrauchsskandal. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, rief zu Demut auf und betonte die Verantwortung der Kirchen, sich mit ihrer Schuld auseinanderzusetzen.

Auch der Synodale Weg in der katholischen Kirche war ein Thema auf dem Katholikentag. Der Theologe Thomas Söding äußerte sich optimistisch darüber, aber warnte gleichzeitig vor Widerstand von konservativen Bischöfen. Es wurde betont, dass Reformen in der Kirche notwendig seien und mehr Mitspracherecht für die Gläubigen erforderlich sei.

Der Katholikentag endete an diesem Sonntag mit verschiedenen Gottesdiensten und Konzerten, die auch live übertragen wurden. Alle zwei Jahre veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken einen Katholikentag in einem anderen Bistum.

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