Katholische Kirche in Portugal entschädigt Missbrauchsopfer: Bischöfe öffnen Fonds für Entschädigungsanträge
Die Enthüllungen über sexuellen Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche sind nichts Neues. Doch immer wieder erschüttern Berichte über tausende von Opfern weltweit die Öffentlichkeit. Auch die katholische Kirche in Portugal bleibt davon nicht verschont. Ein im Februar 2023 veröffentlichter Bericht enthüllte, dass seit 1950 mindestens 4815 minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt in der Kirche zu beklagen sind.
Nach langem Zögern und öffentlichem Druck hat die katholische Kirche in Portugal nun angekündigt, die Opfer finanziell zu entschädigen. Die portugiesischen Bischöfe haben eine Entschädigungsregelung bekannt gegeben, nach der die Opfer Anträge auf finanzielle Entschädigung stellen können. Das Geld wird aus einem Fonds finanziert, der von allen Diözesen des Landes aufgebracht wird.
Es bleibt jedoch ungewiss, wie viele Opfer tatsächlich eine Entschädigung beantragen werden, da viele von ihnen bereits verstorben sind. Auch die genaue Höhe der Entschädigung ist noch nicht festgelegt. Bisher haben 20 Menschen eine Entschädigung verlangt, doch dieser Zahl wird sicherlich noch steigen.
Der Skandal hat die katholische Kirche in Portugal dazu gebracht, eine Entschuldigung bei den Opfern auszusprechen und einen „Kulturwandel“ anzukündigen. Papst Franziskus selbst traf sich mit 13 Missbrauchsopfern bei seinem Besuch in Lissabon im vergangenen August.
Es ist ermutigend zu sehen, dass die Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche endlich eine Form der Gerechtigkeit und Entschädigung erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass solche Enthüllungen dazu beitragen, die Kirche zu einem sichereren und gerechteren Ort für alle Gläubigen zu machen.