Kirche bezeichnet Drittstaaten-Regelung als „absurd“

Katholische Kirche lehnt Auslagerung von Asylverfahren ab: „Genfer Flüchtlingskonvention wird ausgehöhlt“

Die aktuelle Diskussion über die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten hat auch die katholische Kirche in Deutschland auf den Plan gerufen. Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Heße, äußerte sich deutlich gegen diese Maßnahme und warnte davor, dass damit die Genfer Flüchtlingskonvention ausgehöhlt werde.

Heße kritisierte insbesondere das geplante Modell in Großbritannien, Asylsuchende direkt nach Ruanda abzuschieben, wo sie dann ein Asylverfahren durchlaufen können. Diese Art der Auslagerung des Flüchtlingsschutzes in ärmere Regionen sei seiner Meinung nach nicht nur problematisch, sondern geradezu grotesk. Er betonte, dass die überwiegende Zahl der Geflüchteten von Ländern des Globalen Südens aufgenommen werde und dass reiche Industrieländer wie Deutschland ihrer Verantwortung gerecht werden sollten.

Auch zur geplanten EU-Asylreform äußerte Heße Bedenken, insbesondere zu den vorgesehenen Lagern an den Außengrenzen. Er warf die Frage auf, wie dort die Grundversorgung und der Schutz der Menschen gewährleistet werden können. Seiner Meinung nach entspricht dies nicht einem humanitären Flüchtlingsschutz.

Darüber hinaus positionierte sich die Kirche klar gegen völkischen Nationalismus, wie er etwa von der AfD vertreten wird. Heße betonte, dass die Menschenwürde unteilbar sei und dass es keine völkisch-nationalen Sonderinteressen geben dürfe. Die Kirche stehe für eine humanitäre und christliche Sichtweise ein.

Insgesamt zeigt sich, dass die katholische Kirche in Deutschland sich intensiv für die Unterstützung von Geflüchteten engagiert. Zahlreiche ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich tagtäglich für die Integration und Unterstützung von Flüchtlingen ein. Mit großem Einsatz und finanziellen Mitteln unterstützt die Kirche die Flüchtlingshilfe im In- und Ausland. Dieses Engagement zeigt, dass christliche Werte wie Nächstenliebe und Solidarität auch in der aktuellen Debatte um Asyl und Flüchtlingsschutz eine wichtige Rolle spielen.

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