Kirchenführer in Jerusalem beschuldigen lokale israelische Behörden eines „koordinierten Angriffs“ gegen die christliche Präsenz im Heiligen Land
Die aktuelle Situation für die christlichen Gemeinden im Heiligen Land ist besorgniserregend. Lokale israelische Behörden haben rechtliche Schritte gegen die Kirchen eingeleitet, um angebliche kommunale Steuerschulden einzufordern. Dies wird von den Kirchenführern als koordinierter Angriff gegen die christliche Präsenz in der Region gesehen.
Die Kirchenführer, darunter Kardinal Pierbattista Pizzaballa und Pater Francesco Patton, haben sich in einem Schreiben an den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu gewandt. Sie betonen die historischen und rechtlichen Rechte der Kirchen auf Steuerbefreiung für ihre Eigentumsbestände. Diese Rechte sind seit Jahrhunderten festgelegt und wurden genutzt, um Dienste für die Gemeinden bereitzustellen, darunter Schulen, Krankenhäuser, Klöster, Kirchen und Altenheime.
Die Maßnahmen der israelischen Behörden werden als tendenziös und respektlos gegenüber den kirchlichen Einrichtungen betrachtet. Die Kirchenführer betonen, dass die aktuellen rechtlichen Schritte im Widerspruch zu bestehenden Abkommen und internationalen Verpflichtungen stehen, die die Rechte der Kirchen schützen sollen.
Bereits 2018 gab es ähnliche Probleme mit kommunalen Steuerbehörden in Jerusalem, die zur vorübergehenden Schließung der Grabeskirche führten. Nach der Intervention von Premierminister Netanyahu wurde damals eine Verhandlungsgruppe eingesetzt, um den Streit um die Grundsteuer zu lösen.
Die aktuellen rechtlichen Maßnahmen werden von den Kirchen als Versuch angesehen, die christliche Präsenz im Heiligen Land zu verringern. Die Kirchenführer appellieren an Netanyahu, um eine nachhaltige Lösung zu finden und die Kirchen vor weiteren rechtlichen Schritten zu schützen.
Es bleibt zu hoffen, dass eine Einigung erzielt werden kann, die die langjährige Beziehung zwischen den Kirchen und den israelischen Behörden respektiert und die wichtige Rolle der christlichen Gemeinden im Heiligen Land anerkennt.