Bundestagspräsident Thierse kritisiert katholischen AfD-Spitzenpolitiker Maximilian Krah
Die Kritik von Wolfgang Thierse an Maximilian Krah, einem katholischen Politiker der AfD, hat erneut die Debatte über die Vereinbarkeit von christlichen Werten und rechtspopulistischen Positionen entfacht. Thierse betonte in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass Demokratie-Ablehnung, Fremdenhass und Minderheiten-Feindlichkeit im Widerspruch zu christlichen Grundüberzeugungen stehen. Er machte deutlich, dass man nicht gleichzeitig Katholik und ein Fremdenfeind sein könne.
Maximilian Krah, der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, fiel bereits mehrfach durch rechtspopulistische Äußerungen auf, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als völkisch-nationalistisch, islamfeindlich, fremdenfeindlich und verfassungsfeindlich eingestuft wurden. Insbesondere seine fragwürdigen Aussagen über die SS sorgten für Aufsehen und führten sogar zum Ausschluss der AfD aus der ID-Fraktion im Europaparlament.
Thierse lobte die klare Positionierung der Kirchen zur AfD und betonte, dass die Kirche eine Verantwortung habe, zu dieser Partei Stellung zu beziehen. Die katholischen Bistümer in Ostdeutschland hatten die AfD bereits im Januar als für Christen unwählbar eingestuft, gefolgt von einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz, die völkischen Nationalismus und Christentum als unvereinbar bezeichnete. Auch die evangelische Kirche schloss sich dieser Ablehnung an und lud AfD-Vertreter nicht zum Katholikentag nach Erfurt ein.
Die Diskussion über die Vereinbarkeit von christlichen Werten und rechtspopulistischen Positionen wird also weiter geführt, sowohl in politischen Kreisen als auch innerhalb der Kirchen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Haltung der Kirchen und der Gesellschaft insgesamt in Bezug auf die AfD und ähnliche Parteien weiterentwickeln wird.