Erzbischof Gänswein wird Papstbotschafter für Litauen, Lettland und Estland

Die Nachricht, dass der ehemalige Kurienerzbischof von Papst Franziskus nach Vilnius versetzt werden soll, um als Papstbotschafter für die Länder Litauen, Lettland und Estland zuständig zu sein, hat in der letzten Woche für Aufsehen gesorgt. Obwohl die offizielle Ankündigung noch aussteht, berichtete die Mailänder Tageszeitung bereits darüber.

Die Entscheidung, Erzbischof Gänswein dieses Amt zu übertragen, fiel nach einem Besuch des Erzbischofs bei Papst Franziskus zum Jahreswechsel. Gänswein war lange Jahre der Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. und begleitete ihn in verschiedenen Funktionen bis zu seinem Tod. Nach seiner Entlassung aus dem Vatikan im Sommer 2023 lebte er ohne konkrete Aufgabe in seinem Heimaterzbistum Freiburg.

Die Versetzung nach Vilnius kommt also für viele überraschend, vor allem nach den turbulenten Ereignissen der letzten Jahre. In einem Interviewbuch mit Papst Franziskus äußerte dieser Kritik an Gänswein, insbesondere wegen eines Memoirenbuchs, das unmittelbar nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. veröffentlicht wurde. Trotzdem betonte der Papst auch die Bedeutung des Verzeihens und des Neuanfangs für Menschen, die bereit sind, ihre Irrtümer einzugestehen.

Die Länder Litauen, Lettland und Estland sind vor allem von Litauen geprägt, wo sich die Mehrheit der Einwohner zum Katholizismus bekennt. Die Versetzung von Erzbischof Gänswein in diese Region könnte daher eine bedeutende Rolle für die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den baltischen Staaten spielen.

Es bleibt abzuwarten, wie die offizielle Bekanntgabe der Entscheidung aussehen wird und wie Erzbischof Gänswein seine neue Aufgabe in Vilnius annehmen wird. Die Nachricht sorgt jedenfalls für Diskussionen und Spekulationen über die Hintergründe dieser Versetzung.

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