Minus 330 Millionen Euro weniger Kirchensteuer für deutsche katholische Kirche auf und-Leben.de

Kirchensteuereinnahmen der katholischen Kirche in Deutschland sinken um 330 Millionen Euro

Die katholische Kirche in Deutschland verzeichnete im Jahr 2023 einen deutlichen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen im Vergleich zu den Vorjahren. Laut einer Statistik der Deutschen Bischofskonferenz beliefen sich die Einnahmen der 27 Bistümer auf 6,51 Milliarden Euro, was einem Minus von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahlen zeigen einen kontinuierlichen Rückgang der Einnahmen, der bereits seit 2019 inflationsbereinigt zu beobachten ist.

Besonders das Bistum Münster nahm 2023 weniger Kirchensteuern ein als im Vorjahr, wobei die Einnahmen in seinem nordrhein-westfälischen Teil um 3,68 Prozent zurückgingen. Trotz dieser Verluste liegen die Steuereinnahmen der katholischen Kirche immer noch über denen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die ebenfalls Einbußen verzeichnen musste.

Die Gründe für den langfristigen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen sind vielfältig, darunter Austritte aus der Kirche, der Tod von Mitgliedern und der Renteneintritt der sogenannten „Babyboomer-Generation“. Hinzu kommt, dass das Aufkommen der Kirchensteuer auch von den Einkommensteuer-Einnahmen des Staates abhängt. In den letzten Jahren konnten die Kirchen aufgrund einer guten Wirtschaftslage und steigender Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung höhere Einnahmen verzeichnen.

Besonders besorgniserregend ist der inflationsbereinigte Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, der bereits seit 2019 zu beobachten ist. Während das inflationsbereinigte Aufkommen im Jahr 2019 noch bei 5,19 Milliarden Euro lag, sank es 2022 auf 4,7 Milliarden Euro und 2023 auf 4,22 Milliarden Euro.

Die Kirchensteuer ist die wichtigste Finanzquelle für die kirchlichen Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Sozialwesen. Sie richtet sich in der Regel nach der Einkommenssteuer der Mitglieder und wird um einen Zuschlag von neun Prozent erhöht, in Bayern und Baden-Württemberg beträgt dieser Zuschlag lediglich acht Prozent.

Der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen stellt die katholische Kirche in Deutschland vor finanzielle Herausforderungen und zwingt sie dazu, ihre Ausgaben zu überdenken und anzupassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren weiter entwickeln wird und welche Maßnahmen die Kirche ergreifen wird, um mit den finanziellen Einbußen umzugehen.

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