München: Gottesdienst zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren in deutscher Sprache geplant

Katholische Segnungsgottesdienst für alle: Ein Schritt in Richtung Akzeptanz?

Die katholische Kirche und die Segnung von homosexuellen Paaren: Ein Schritt in die richtige Richtung?

Die Frage der Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren in der katholischen Kirche ist seit langem ein kontroverses Thema. Nach der Erklärung „Fiducia supplicans“ aus dem Vatikan, die die Segnungen von homosexuellen Paaren erlaubt, gibt es nun eine offizielle Möglichkeit für die Kirche, solche Segnungen vorzunehmen. Die Reaktionen darauf sind gemischt, aber für viele Paare wie Jürgen und Florian ist es ein Schritt in die richtige Richtung.

Jürgen trat kurz nach der Veröffentlichung der Erklärung in die katholische Kirche ein. Für ihn war es ein Grund zur Freude, dass die Kirche zumindest teilweise ihre Haltung zu gleichgeschlechtlichen Paaren geändert hat. Zusammen mit seinem Partner Florian nahm er an einem „Segnungsgottesdienst für alle“ in der Jesuitenkirche St. Michael in München teil. Obwohl es offiziell Neuland für die katholische Kirche war, fanden die beiden, dass es ein guter Anfang sei.

Allerdings gibt es auch Kritik an der Erklärung und an der Art und Weise, wie die Segnungen durchgeführt werden dürfen. Offiziell bleiben gleichgeschlechtliche Paare in den Augen der Kirche nach wie vor in irregulären Beziehungen. Die Segnungen dürfen nur wenige Sekunden dauern und nicht in einem liturgischen Rahmen stattfinden. Für viele Menschen ist das nur ein erster Schritt und nicht die volle Akzeptanz, die sie sich wünschen.

Trotzdem sehen viele Jesuitenpater und Laienvertreter die Erklärung als eine Ermutigung, Segnungsgottesdienste für alle abzuhalten. In der Jesuitenkirche St. Michael in München wurden alle Paare gesegnet, ohne Ausnahmen. Es war ein emotionaler Moment für viele, und die Teilnehmer fühlten sich anerkannt und wertgeschätzt.

Die katholische Laienvertreterin Hiltrud Schönheit betonte die Wichtigkeit, klar Position zu beziehen und Betroffenen zu zeigen, dass die Zurückweisung der Kirche nicht persönlich gemeint ist. Die Publizistin und Juristin Beatrice von Weizsäcker hingegen sieht die Erklärung kritisch und hält die Einschränkungen bei den Segnungen für unehrlich.

Insgesamt zeigt sich, dass die Erklärung „Fiducia supplicans“ zwar ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber für viele Menschen immer noch nicht die volle Akzeptanz und Gleichberechtigung bedeutet. Es bleibt abzuwarten, wie die katholische Kirche in Zukunft mit diesem Thema umgehen wird und ob weitere Schritte in Richtung einer offenen und inklusiven Haltung gemacht werden.

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