Ermittlungen gegen Kardinal Woelki wegen Meineids: Handy- und E-Mail-Daten müssen ausgewertet werden
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht derzeit im Zentrum von Ermittlungen wegen des Vorwurfs des Meineids und möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen. Es geht um Aussagen in Presserechtsstreitigkeiten zwischen dem Erzbischof und der „Bild“-Zeitung, insbesondere um sein Wissen über Missbrauchsfälle.
Im Sommer fand eine Durchsuchung statt, bei der Objekte des Erzbistums Köln und seines E-Mail-Dienstleisters durchsucht wurden. Dabei wurden auch Handy und Laptop des Kardinals vorübergehend sichergestellt und die Daten gespiegelt. Die Staatsanwaltschaft hat nun eine große Menge an E-Mails und Chatnachrichten zu durchforsten, um die Vorwürfe zu klären.
Es wurde betont, dass die Auswertung der Daten besonders sensibel ist, um die Unschuldsvermutung und die Persönlichkeitsrechte zu wahren. Die Ermittlungsbehörden wollen das Risiko von Durchstechereien reduzieren, nachdem Medien bereits vorab von der Durchsuchung erfahren hatten.
Die Vorwürfe gegen Woelki beziehen sich auf zwei Fälle von Missbrauch, über die er angeblich falsche Angaben gemacht haben soll. Der Kardinal bestreitet dies und betont, erst spät von den Vorwürfen erfahren zu haben. Doch eine Anzeige wegen Meineids liegt vor, nachdem er bei einer Verhandlung vor Gericht beteuerte, bis heute keine Kenntnis von belastenden Dokumenten zu haben.
Es bleibt abzuwarten, wie die Ermittlungen weiter verlaufen und welche Konsequenzen sich daraus für Kardinal Woelki ergeben. Es ist ein sensibler Fall, der sowohl das Erzbistum Köln als auch die katholische Kirche insgesamt betrifft. Wir werden die Entwicklungen weiter verfolgen und über neue Erkenntnisse berichten.