Historischer Schritt in Richtung Einheit: Wiener Theologe lobt Vatikan-Dokument
Der Wiener rumänisch-orthodoxe Theologe Prof. Ioan Moga hat in einem aktuellen Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress seine Begeisterung über das neueste Studiendokument des Vatikans mit dem Titel „Der Bischof von Rom“ zum Ausdruck gebracht. Er bezeichnete die Veröffentlichung als „unerwarteten Schritt in die richtige Richtung“ und sprach sogar von einem „Durchbruch“.
Das Dokument, das am orthodoxen Himmelfahrtstag in Rom vorgestellt wurde, fasst die Ergebnisse jahrzehntelanger ökumenischer Dialoge über das Papstamt zusammen und skizziert konkrete Perspektiven für einen Dienst der Einheit in einer wiedervereinigten Kirche. Professor Moga lobte die Methodik des Dokuments, das nicht nur auf fixe Ideen und Thesen setze, sondern dialogfördernd und lernorientiert sei.
Besonders bemerkenswert sei laut Moga, dass das Dokument hauptsächlich ökumenische Texte als Quellen verwendet habe, anstatt sich ausschließlich auf lehramtliche Texte zu stützen. Diese Methode zeige eine selbstkritische Selbstreflexion seitens des Vatikans und eine Anerkennung des gemeinsam Erreichten im ökumenischen Dialog. Der Theologe betonte, dass dies ein bahnbrechender Schritt sei, der eine neue Ära des ökumenischen Dialogs einläuten könnte.
Moga hob auch die Vorschläge des Dokuments zur Ausübung des Papstprimats im 21. Jahrhundert hervor und bezeichnete sie als bahnbrechend. Er betonte die Bedeutung von weiteren Schritten in Richtung Einheit der Christen und hoffte auf einen Neuaufbruch der Annäherung zwischen den verschiedenen Kirchen, insbesondere im Hinblick auf das Nizäa-Jahr 2025.
Die Veröffentlichung des Dokuments „Der Bischof von Rom“ zeigt nach Ansicht von Professor Moga den visionären Mut des Vatikans und seine Bereitschaft, neue Wege in Richtung Einheit der Christen zu beschreiten. Es bleibt abzuwarten, welche Resonanz das Dokument in anderen Kirchen finden wird und welche Auswirkungen es innerhalb der Römisch-Katholischen Kirche haben wird. Insgesamt wird das Studiendokument als ein wichtiger Meilenstein im ökumenischen Dialog angesehen, der hoffentlich zu weiteren Fortschritten in Richtung Einheit der Christen führen wird.