Papst wirft Gänswein im Vatikan „Mangel an Menschlichkeit“ vor.

Papst Franziskus wirft Georg Gänswein „Mangel an Menschlichkeit“ vor: Neues Interviewbuch enthüllt Kontroverse

Der Papst Franziskus hat seinem langjährigen Vertrauten, dem deutschen Erzbischof Georg Gänswein, kürzlich einen „Mangel an Menschlichkeit“ vorgeworfen. In einem neuen Buch mit Interviews, das am Mittwoch auf Spanisch veröffentlicht wurde, kritisierte der Papst den ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI. dafür, den deutschen Papst „benutzt“ zu haben.

Die Kontroverse entstand, als Gänswein unmittelbar nach dem Tod von Benedikt XVI. im Jahr 2022 ein Buch veröffentlichte. Papst Franziskus äußerte sein Missfallen darüber, dass das Buch am Tag der Beerdigung erschien und nannte dies einen „Mangel an Noblesse und Menschlichkeit“.

Die Beziehung zwischen Franziskus und Gänswein galt bereits seit langem als belastet. Im vergangenen Jahr versetzte der Papst den Erzbischof nach vielen Jahren in Rom zurück nach Deutschland, ohne ihm eine neue Aufgabe zu geben. Gänswein hatte sich nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. im Jahr 2013 fast zehn Jahre lang als engster Vertrauter um den emeritierten Pontifex gekümmert.

Aber nicht nur der Papst selbst äußerte Kritik an Gänswein. Auch andere, wie der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper, äußerten sich negativ und meinten, es wäre besser gewesen zu schweigen. Gänswein, der nach seinem Abschied aus Rom nun wieder in seinem Heimatbistum Freiburg lebt, hatte bereits in der Vergangenheit mit seinem Verhalten für Aufsehen gesorgt.

In dem Interviewbuch „El Sucesor“ des spanischen Vatikan-Korrespondenten Javier Martínez-Brocal spricht Papst Franziskus auch über das Konklave 2005, bei dem Joseph Ratzinger zum Papst gewählt wurde. Franziskus berichtet dabei, dass einige Kardinäle damals versucht hatten, Ratzingers Wahl zu blockieren, indem sie ihn gegen Bergoglio in Stellung bringen wollten. Letztendlich erklärte Bergoglio jedoch seinen Verzicht und Ratzinger wurde zum Papst gewählt. Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. im Jahr 2013 wurde Bergoglio dann zum Papst Franziskus gewählt.

Die Beziehung zwischen Papst Franziskus und Georg Gänswein bleibt also weiterhin spannend und kontrovers. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation zwischen den beiden entwickeln wird und ob es zu einer Aussprache oder Klärung kommen wird. Es ist sicherlich ein Thema, das die katholische Kirche noch eine Weile beschäftigen wird.

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