Internationale Priesterkonferenz: Ein Blick hinter die Kulissen des Austauschs

Der Mittwoch war der dritte Tag, an dem sich die über 190 Priester aus aller Welt für den Austausch trafen. Diese Priester sind in zwanzig Sprachgruppen aufgeteilt, wobei Pfarrer Jochen Thull in einer Gruppe mit zwölf Priestern saß, die aus verschiedenen Ländern wie Indonesien, Indien, afrikanischen Ländern, Timor und den USA kamen. Die Gruppe sprach Englisch, während es auch andere Gruppen gab, die Französisch, Spanisch und Italienisch sprachen.

Das Treffen begann mit einer Einführung zum Thema, gefolgt von einer Zeit, in der jeder in der Kleingruppe über seine Erfahrungen sprach. Nach einer Besinnungszeit folgte das Widerspiegeln, in dem die Teilnehmer zusammenfassten, was sie gehört und verstanden hatten. Erst danach kam es zu einem Austausch, bei dem Ergebnisse festgehalten wurden.

In den Diskussionen wurde deutlich, dass trotz unterschiedlicher Erfahrungen die Priester viele Gemeinsamkeiten in Bezug auf Synodalität in der Kirche und die Zusammenarbeit an einer Veränderung der Kirche feststellten. Es wurde betont, dass es weniger um konkrete Themen wie den Zölibat oder die Ordination von Frauen ging, sondern mehr um die Entwicklung synodaler Wege und Prozesse für die Entscheidungsfindungen.

Bei den Treffen kam es bisher nicht zu großen internationalen Unterschieden oder Streitigkeiten, sondern eher zu emotionalen Momenten, da die Priester feststellten, dass sie gemeinsame Themen und Probleme hatten. Die Diskussionen verliefen konstruktiv, ohne große Kontroversen.

Das Treffen mit Papst Franziskus stand noch bevor, und Pfarrer Thull betonte, dass es weniger darum geht, dem Papst eine Botschaft zu überbringen, sondern vielmehr darum, dass der Papst die Fragen und Anliegen der Priester hören möchte.

Das Arbeitspapier, das im Oktober erstellt werden soll, wird die Erfahrungen und Wünsche der Priester zur Veränderung und Anpassung der Kirche reflektieren. Es wurde betont, dass Stillstand Rückschritt bedeutet und alle daran interessiert sind, die Kirche voranzubringen und an die Veränderungen der Zeit anzupassen.

Insgesamt gibt es große Hoffnungen und Erwartungen an die Weltsynode, die von Papst Franziskus ins Leben gerufen wurde, um neue Wege der Mitwirkung und Entscheidungsfindung in der katholischen Kirche zu erforschen. Es ist ein wegweisendes Projekt, das nicht nur Bischöfe und Priester, sondern auch Laien, Männer und Frauen, einbezieht.

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