Die Stellung der Frau, missionarische Ausrichtung und innerkirchliche Teilhabe: Österreichs Prioritäten für die Welt-Synodenversammlung
Die Stellung der Frau in der Kirche, eine missionarische Ausrichtung der Kirche und mehr innerkirchliche Teilhabe – das sind die drei Schwerpunkte, die die Kirche in Österreich im Hinblick auf die nächste Welt-Synodenversammlung im Oktober in Rom als prioritär erachtet. Der Österreich-Bericht, der kürzlich an das Sekretariat der Synode im Vatikan übermittelt wurde, unterstreicht diese Themen.
Besonders wichtig ist laut dem Bericht die Rolle der Frauen im Leben der Kirche. Während vereinzelt das Thema Frauenpriestertum angesprochen wurde, ist ein starkes mehrheitliches Votum für die Zulassung von Frauen zum Diakonat zu verzeichnen. Auch die Thematik „Kirche ist Mission“ wird als essenziell angesehen. Schwerpunkte für eine neue missionarische Haltung sind Dialog, Praxis und Inkulturation.
Der Österreich-Bericht basiert auf den Rückmeldungen der Diözesen auf den Synthese-Bericht der Weltsynode im Herbst 2023. Insgesamt stützen die Länderberichte aus der ganzen Welt die Basis für das vom Vatikan noch zu erstellende Arbeitsdokument („Instrumentum Laboris“) für die zweite und abschließende Vollversammlung der Bischofssynode im Oktober im Vatikan.
Auch die Fokussierung auf die Familie als „Rückgrat der Kirche“ wird im Bericht hinterfragt. Zunehmend spielen auch familienübergreifende Gemeinschaften und Gemeinden eine wichtige Rolle in der Kirche. Eine gleichwertige Mitgestaltung kirchlichen Lebens von Priestern und Laien wird als entscheidend für die Glaubwürdigkeit der Kirche angesehen.
Des Weiteren wird betont, dass Bischofskonferenzen gestärkt und die Rolle der Bischofskonferenzen bei der Auswahl von Bischofskandidaten und anderen Entscheidungen ausgebaut werden sollten. Auch die Aus- und ständige Fortbildung für Priester und pastorale Berufsgruppen wird als relevant erachtet.
Der Bericht aus Österreich thematisiert zudem die vielfältigen Formen von Armut, sowohl materiell als auch geistig und spirituell. Die Verantwortung für Armutsbekämpfung soll nicht nur der Caritas überlassen werden. Auch die Rolle von jungen Menschen in der Kirche und die Digitalisierung werden im Bericht angesprochen.
Insgesamt zeigt der Österreich-Bericht, wie wichtig es ist, dass die Kirche sich weiterentwickelt und auf die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Gläubigen eingeht. Die Teilhabe von Frauen, eine missionarische Ausrichtung und eine gleichberechtigte Mitgestaltung kirchlichen Lebens sind entscheidende Elemente für eine zeitgemäße Kirche. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Themen bei der Welt-Synodenversammlung im Oktober diskutiert und weiterverfolgt werden.