Der Weltfrauentag früher und heute: Ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart
Der Weltfrauentag am 8. März ist ein wichtiger Tag, an dem Frauen auf der ganzen Welt für Gleichberechtigung und gegen Gewalt demonstrieren. Doch wie lief dieser Tag in den 1960er und 1970er Jahren ab?
Heike Hoffmann, eine katholische Gemeindereferentin aus Luckau im Spreewald, erzählt von ihren Erfahrungen an diesem Tag in ihrer Kindheit. Damals gab es noch keinen Muttertag, stattdessen wurden die Frauen am Weltfrauentag mit kleinen Geschenken und Aufmerksamkeiten bedacht. Als sie später bei der Deutschen Reichsbahn angestellt war, erhielt sie ebenfalls Blumen und Einladungen zu kulturellen Veranstaltungen.
Heute ist der Weltfrauentag für viele Frauen in Hoffmanns Generation etwas in den Hintergrund gerückt. Der Muttertag hat an Bedeutung gewonnen, während der Weltfrauentag als Relikt der DDR-Zeit betrachtet wird. Dennoch findet Hoffmann es gut, dass es den Weltfrauentag als Feiertag gibt, auch wenn sie bezweifelt, ob dieser bewusst gewählt wurde.
Als Gemeindereferentin sieht Hoffmann die Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche kritisch. Sie persönlich drängt sich nicht vor, um Führungsämter zu übernehmen, sondern unterstützt Frauen, die das möchten. Sie distanziert sich auch von Initiativen wie Maria 2.0, die den Zugang zu kirchlichen Ämtern für Frauen fordern, da sie das priesterliche Amt als eine Möglichkeit betrachtet, für alle hundert Prozent da zu sein.
Insgesamt zeigt sich in dem Interview, dass Heike Hoffmann eine differenzierte und reflektierte Haltung zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Frauen in der Kirche einnimmt. Sie respektiert die Traditionen, ist jedoch auch offen für Veränderungen, die auf eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Kirche abzielen.