Vatikanische Friedensmission in der Ukraine: Wirkungslos oder Hoffnungsvoll?
Zwei Jahre Krieg in der Ukraine, ein Jahr vatikanische Sondermission – und bisher wenig Erfolg. Die Hoffnung auf Friedensgespräche scheint bisher vergeblich, trotz des Engagements des Vatikans. Die Diplomatie des Heiligen Stuhls stößt an Grenzen, die manchem unüberwindbar erscheinen. Ist die Vermittlung des Vatikans wirkungslos?
Im letzten Mai ernannte Papst Franziskus Kardinal Matteo Zuppi zum Sondergesandten für die Ukraine. Seine Aufgabe war es, neue Kommunikationskanäle zu finden, Verbündete für den Frieden zu gewinnen und den Dialog zwischen den Kriegsparteien voranzutreiben. Kardinal Zuppi begann sofort mit seiner Arbeit und reiste in verschiedene Länder, um Gesprächsbrücken zu bauen. Doch die erhofften Fortschritte bleiben bisher aus.
Kardinal Zuppi ist kein unerfahrener Diplomat. Er war bereits als Chefdiplomat für die Gemeinschaft Sant’Egidio tätig und konnte dort Erfolge in der Vermittlung von Konflikten erzielen. Auch der Vatikan hat in der Vergangenheit erfolgreich als Vermittler für Frieden agiert, etwa im Beagle-Kanal-Konflikt oder in den Verhandlungen zwischen Kuba und den USA.
Doch im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine stoßen die Bemühungen des Heiligen Stuhls an Grenzen. Die Katholiken sind in der Ukraine in der Minderheit, in Russland existieren sie fast gar nicht. Die mediale Aufmerksamkeit für den Papstbesuch im Südsudan brachte eine Wende im dortigen Friedensprozess – zeigt aber auch, warum der Papst nicht in die Ukraine reisen will, ohne den Machthaber in Moskau zu treffen.
Die Vermittlung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gestaltet sich schwierig. Doch wie Kardinal Zuppi betonte, muss man auch mit den „Bösen“ sprechen, um Frieden zu erreichen. Ob seine Mission erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Langsam, aber stetig geht es voran, auch wenn es keine Garantie für einen erfolgreichen Abschluss gibt. Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass die Bemühungen des Vatikans Früchte tragen werden.
