Ukrainischer Präsident weist Papst Franziskus‘ Friedensappell scharf zurück: „Die Kirche ist bei den Menschen“
In einem aktuellen Geschehen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den missverständlichen Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen mit Russland scharf zurückgewiesen. Selenskyj betonte in seiner Ansprache, dass die Kirche bei den Menschen sei und nicht tausende Kilometer entfernt, um virtuell zu vermitteln. Er lobte die Ukrainer verschiedener Glaubensrichtungen, die sich gemeinsam verteidigten, und dankte den Geistlichen, die an vorderster Front stehen, um Leben und Menschlichkeit zu schützen.
Der Appell des Papstes wurde in der Ukraine und bei vielen Unterstützern als einseitig empfunden, da er als Aufruf zur Kapitulation interpretiert wurde. Kritik kam auch von ukrainischen Diplomaten und Politikern, die betonten, dass man im Kampf zwischen Gut und Böse auf der Seite des Guten stehen müsse. Die Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk warnte, dass eine Kapitulation für die Ukraine russische Besatzung bedeuten würde, was zu Folter, Gewalt und Verlust der eigenen Identität führen könnte.
Die Reaktionen auf den Papstappell waren international. Unter anderem äußerte sich Polens Außenminister Radoslaw Sikorski kritisch und forderte Putin auf, seine Armee aus der Ukraine abzuziehen, um Frieden zu erreichen. Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zeigte Unverständnis für den Appell des Papstes und betonte, dass zurzeit keine Gesprächsbereitschaft seitens Russlands erkennbar sei.
Der Vatikan versuchte die Äußerungen des Papstes zu erklären und betonte, dass es um einen Aufruf zum Waffenstillstand und zu Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden ging. Der Papst selbst verwies auf die Notwendigkeit von Verhandlungen, um weitere Opfer zu vermeiden und ein Land zu finden, das vermittelt. Er betonte, dass Verhandlungen nicht als Kapitulation zu verstehen seien, sondern als mutiger Schritt zur Lösung eines Konflikts.
Insgesamt bleibt die Situation weiterhin angespannt, während die Diskussion über Friedensverhandlungen und die Rolle der Kirche in diesem Konflikt weitergeht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Ukraine entwickeln wird und ob Verhandlungen tatsächlich zu einem Ende des Konflikts führen können.