„St. Michael/Emden: Kirchenbänke verkaufen und neue Stühle für die Kirche kaufen“
Ein spiritueller Rückzugsort, ein Ort der Stille und des Gebets, steht bei vielen Gläubigen ganz oben auf der Wunschliste. Die Kirche St. Michael in Emden, im Bistum Osnabrück, war ein solcher Ort für viele Menschen. Doch nun droht der Kirche ein radikaler Umbau, der nicht nur bauliche Veränderungen mit sich bringt, sondern auch liturgische.
Der Pfarrer, Georg Pützer, spricht davon, die Kirche „für die nächsten 30 Jahre liturgiefähig zu machen“ und eine Entwicklung weg vom klassischen katholischen Hochamt anzustreben. Die Kirchenbänke sollen gegen Bestuhlung ausgetauscht werden, um Flexibilität für unterschiedliche Gottesdienstformen zu schaffen. Auch eine Beleuchtungsanlage soll installiert werden, um die Liturgie mit Farben und Licht zu unterstützen.
Diese Pläne stoßen bei vielen Gläubigen auf Unverständnis und Kritik. Denn für viele bedeutet die klassische Kirchenausstattung, wie zum Beispiel die Kirchenbänke, eine Verbindung zur Tradition und zu ihrem Glauben. Der Gedanke, diese Stücke zu verkaufen oder gar zu zersägen, mag für viele befremdlich wirken.
Die Diskussionen und Kommentare zu diesem Thema zeigen, wie emotional aufgeladen die Frage nach der Zukunft und dem Erhalt des spirituellen Erbes sein kann. Während einige die Veränderungen begrüßen und als notwendigen Schritt in die Moderne sehen, empfinden andere sie als Angriff auf die kulturelle und spirituelle Identität der Gemeinde.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Renovierungspläne weiterentwickeln und wie die Gemeinde darauf reagieren wird. Eines steht jedoch fest: Der Umbau einer Kirche ist nicht nur eine Frage der Architektur, sondern berührt auch die Herzen und Seelen der Menschen, die sie besuchen. Es bleibt zu hoffen, dass in all den Veränderungen der spirituelle Kern und die Tradition nicht verloren gehen.