„Vatikan veröffentlicht Schreiben ‚Dignitas Infinita‘ zum Schutz der Menschenwürde“
Der Vatikan hat kürzlich sein Schreiben „Dignitas Infinita“ zum Thema Menschenwürde vorgestellt und dabei seine Haltung zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen deutlich gemacht. In dem Text werden unter anderem Leihmutterschaft, Abtreibung, assistierter Suizid, Gender-Theorie und Geschlechtsumwandlung als Bedrohungen der Menschenwürde benannt.
Besonders hervorgehoben werden die „gesellschaftlichen Übel“ wie Ausbeutung, Menschenhandel, Todesstrafe, Krieg und Umweltzerstörung, die die Menschenwürde gefährden. Auch neue Entwicklungen im Bereich der Sexual- und Fortpflanzungsmedizin werden als problematisch eingestuft.
Ein weiterer Aspekt, der im Schreiben angesprochen wird, ist sexueller Missbrauch als Verstoß gegen die Menschenwürde. Die Kirche setzt sich nach eigenen Angaben unermüdlich dafür ein, Missbrauch in jeglicher Form zu beenden, insbesondere auch innerhalb der eigenen Reihen.
In Bezug auf Homosexualität betont der Vatikan, dass Diskriminierung, Ausgrenzung oder Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung eines Menschen einen Verstoß gegen die Menschenwürde darstellen. Jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, verdient Respekt und Würde.
Geschlechtsverändernde Eingriffe werden abgelehnt, da sie die einzigartige Würde eines Menschen bedrohen, die er von Anfang an besitzt. Dennoch betont der Vatikan, dass Transpersonen in der katholischen Kirche willkommen sind und Unterstützung erhalten sollen.
Eindeutig gegen die Gender-Theorie positioniert sich der Vatikan, da sie die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verwischen und zu ideologischen Kolonisierungen führen würde. Zudem warnt der Vatikan davor, dass der Mensch die Versuchung haben könnte, sich selbst zum Gott zu erheben, wenn er über sich selbst bestimmen will.
In Deutschland gab es gemischte Reaktionen auf das Schreiben. Während der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Stärkung der Menschenrechte und Menschenwürde lobte, äußerten einige Theologen Kritik an der aus ihrer Sicht unterkomplexen Behandlung einiger Themen im Schreiben.
Insgesamt zeigt das Schreiben des Vatikans deutlich auf, wie wichtig es ist, die Würde jedes Menschen zu respektieren und zu schützen. Jeder Mensch hat das Recht, in seiner Würde geachtet zu werden, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, seinem Geschlecht oder seinen Lebensumständen.