Ethischer Appell: Vogt fordert klare Benennung von Unrecht und Vermittlungsrolle der Kirche

In der aktuellen politischen Situation zwischen Russland und der Ukraine hat der Ethiker Vogt klare Worte gefunden. In einem Interview mit dem Internetportal katholisch.de kritisierte er die fehlende Neutralität vieler, die versuchen, die beiden Länder auf eine Stufe zu stellen und zur Versöhnung aufzurufen. Vogt betonte, dass Frieden nicht durch das Auslassen der Unterscheidung zwischen Angreifer und Angegriffenem erreicht werden könne. Er forderte eine klare Benennung von Unrecht und kritisierte den Vatikan dafür, die russisch-orthodoxe Kirche nicht als Teil des russischen Kriegsmanipulations-Systems erkannt zu haben.

Auch die bisherigen Gespräche, unter anderem von Kardinal Matteo Zuppi, bezeichnete Vogt als gescheitert. Die russische Propaganda habe diese für ihre Zwecke missbraucht. Dennoch sieht er eine Chance auf eine Vermittlungsrolle der Kirche, insbesondere durch Organisationen wie die Gemeinschaft Sant’Egidio. Diese katholische Bewegung widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen. Mit rund 60.000 Mitgliedern in 70 Ländern könnte Sant’Egidio eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine spielen.

Insgesamt zeigt Vogts Aussage, dass die Situation zwischen Russland und der Ukraine komplex ist und eine differenzierte Betrachtung erfordert. Die Kirche könnte eine Vermittlerrolle einnehmen, aber dazu müssten Fehler der Vergangenheit korrigiert und eine klare Position bezogen werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Kirche in Zukunft in diesem Konflikt agieren wird.

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