Überraschende Ergebnisse: Linke „Neue Volksfront“ gewinnt zweite Runde der Wahlen in Frankreich
Die zweite Runde der Wahlen in Frankreich hat für eine Überraschung gesorgt: Die linke „Neue Volksfront“ liegt vorne, der rechtsextreme „Rassemblement National“ hat es nur auf den dritten Platz geschafft.
In der politischen Mitte hat sich Macrons Partei auf Platz zwei behauptet, und auch die konservativen Republikaner sind nicht untergegangen. Trotzdem drohen dem Land jetzt Unregierbarkeit und Blockade, auch außenpolitisch.
Die Reaktion der katholischen Kirche auf das Wahlergebnis ist auffällig zurückhaltend. Weder auf der Internetseite der Bischofskonferenz noch in den katholischen Medien gibt es ein Statement dazu. Dies entspricht anscheinend der offiziellen Linie der Kirche.
Eine direkte Wahlempfehlung der Bischöfe war in der Vergangenheit selten. Nur im Jahr 2002 haben sie explizit dazu aufgerufen, nicht für den damaligen Front National-Parteichef Le Pen zu wählen. Dieses Mal haben sie jedoch kein solches Statement abgegeben.
Die Wahlentscheidungen der praktizierenden Katholiken in Frankreich haben sich in den letzten Jahren verändert. Während sie früher mehrheitlich rechts wählten, hat sich das nun geändert. Bei den Europawahlen haben über 40 Prozent der praktizierenden Katholiken für die extreme Rechte gestimmt. Dieser Trend setzt sich auch bei den Parlamentswahlen fort.
Die Veränderungen in der politischen Landschaft und die Verunsicherung in der Gesellschaft haben auch die Kirchgänger beeinflusst. Marine Le Pen hat es geschafft, ihre Partei moderater erscheinen zu lassen. Zudem gibt es im französischen Katholizismus eine lange Tradition einer starken rechtsaußen Strömung.
Interessant ist auch, dass andere Religionsgemeinschaften in Frankreich vor der Wahl deutlich politischer Stellung bezogen haben als die katholische Kirche. Protestanten, Juden und Muslime haben sich klar gegen extremistische Parteien positioniert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Frankreich weiter entwickeln wird und inwiefern die katholische Kirche sich in Zukunft zu den jeweiligen politischen Entwicklungen äußern wird.