Widerstand gegen Strukturreform in Aachen wächst

Widerstand gegen geplante Pastorale Reformen im Bistum Aachen: Offene Briefe nach Rom

Das Bistum Aachen plant eine umfassende Reform seiner pastoralen Struktur, die auf Widerstand lokaler Initiativen stößt. Der Plan sieht vor, aus den 326 Pfarreien des Bistums acht Großpfarreien mit bis zu 140.000 Katholiken zu bilden. Zudem sollen 44 „pastorale Räume“ geschaffen werden.

Kritiker dieser Reform sehen dabei viele offene Fragen. Dieter Verheyen, Mitbegründer der Initiative „Kirche bleibt hier“, äußerte Bedenken zu Themen wie dem Verbleib des Vermögens der Pfarreien und der Situation der Gläubigen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Initiative schlägt vor, die Anzahl der Pfarreien auf 85 zu reduzieren, die jeweils maximal 25.000 Mitglieder haben dürften. Sie fordern außerdem, dass Strukturreformen in den deutschen Bistümern abgestimmt und in vergleichbarer Form durchgeführt werden, um ein besseres Verständnis der katholischen Kirche auf regionaler Ebene zu gewährleisten.

Angesichts fehlender Reaktionen seitens des Bistums haben die Kritiker zwei offene Briefe an Papst Franziskus, den apostolischen Nuntius in Deutschland und die zuständige Behörde des Vatikans geschickt, um ihre Bedenken zu äußern.

Auf der anderen Seite verteidigt das Bistum Aachen die Reformpläne. Die Entscheidungen basieren auf intensiven Diskussionen im Rahmen eines mehrjährigen Prozesses und wurden von verschiedenen Gremien unterstützt. Das Bistum betont, dass die Kirchengemeinden und Gremien weiterhin intensiv über ihr Zusammenwachsen in den „Pastoralen Räumen“ beraten und ihre Schwerpunkte in der Seelsorge und ihr Selbstverständnis klären.

Es ist offensichtlich, dass die Reform der pastoralen Struktur im Bistum Aachen kontroverse Diskussionen auslöst. Die Spannungen zwischen den Bistumsführern und lokalen Initiativen spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen die katholische Kirche in Deutschland konfrontiert ist, und zeigen die verschiedenen Perspektiven auf, die in diesem Prozess berücksichtigt werden müssen. Es bleibt abzuwarten, wie die entsprechenden Behörden auf die offenen Briefe reagieren und ob es zu weiteren Anpassungen an den Reformplänen kommt.

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