Diskussionen über die Zukunft der Volksschauspiele Ötigheim: Wie geht es weiter mit der Verbindung zur Kirche?
Die Volksschauspiele Ötigheim stehen vor einem Wandel, der die enge Verbindung zum katholischen Verein infrage stellt. Ursprünglich von Pfarrer Josef Saier gegründet, war die Freilichtbühne lange Zeit mit der katholischen Kirche verbunden. Doch mit dem Wegfall eines eigenen Pfarrers und einer neuen Ausrichtung des Vereins wird nun diskutiert, wie die Beteiligung der Kirche in Zukunft aussehen soll.
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden bereits Strukturen verändert und neue Weichen gestellt. Die katholische Kirche plant die Einrichtung einer halben Stelle für einen Pastoralreferenten, der bei den Volksschauspielen mitarbeiten soll. Doch die Fragen nach der Beteiligung der Kirche führten dazu, dass eine erforderliche Satzungsänderung abgelehnt wurde. Eine Diskussion über die Rolle der Kirche bei den VSÖ fand Anfang Februar statt, bei der rund 40 Mitglieder ihre Bedenken äußerten.
Dekan Ulrich Stoffers betont, dass die Kirche nicht von oben herab regieren will, sondern sich seelsorgerisch einbringen und in vorhandene Strukturen einordnen möchte. Die VSÖ-Mitglieder bekennen sich zu christlichen Werten, sehen jedoch die Institution der katholischen Kirche kritisch. Dennoch ist es den Verantwortlichen der Volksschauspiele ein Anliegen, die Verzahnung mit der Kirche zu bewahren und als Chance für die Förderung des Gemeinschaftssinns im Verein zu nutzen.
Die Vorbereitungen für die Stellenausschreibung des Pastoralreferenten sind bereits getroffen und die VSÖ rechnet damit, dass die Mitglieder die Satzungsänderung verabschieden werden. Die Diözese plant, die Stelle zum Schuljahresbeginn im September zu besetzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehung zwischen den Volksschauspielen Ötigheim und der katholischen Kirche in Zukunft gestalten wird.