Ökumenischer Gottesdienst beim CDU-Bundesparteitag: Prälat Jüsten spricht über das christliche Menschenbild und politische Wahrheiten
Am Montag begann der Bundesparteitag der CDU mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, eine Ansprache hielt. Er betonte die Bedeutung des Gebets und machte deutlich, dass politische Wahrheiten relativ sind im Gegensatz zur christlichen Wahrheit, die feststeht.
In Bezug auf das Grundsatzprogramm der CDU merkte Jüsten an, dass die Partei zwar versucht, im Einklang mit dem christlichen Glauben zu sein, das christliche Menschenbild jedoch oft vage bleibt und nicht ausführlich genug dargelegt wird. Er plädierte dafür, dies genauer zu definieren, insbesondere in Fragen wie Lebensschutz und Migration.
In Bezug auf die Diskussion um die Migration äußerte Jüsten Bedenken gegenüber einem Vorschlag, Flüchtlinge nach Afrika abzuschieben. Er argumentierte, dass dies moralisch fragwürdig sei, da Europa damit seine Probleme in einen bereits belasteten Kontinent verlagern würde.
Jüsten betonte, dass die Kirche auch in der politischen Arena gehört wird, solange sie vernünftige und sachgerechte Argumente vorbringt. Er erklärte, dass die Kirche nicht mehr automatisch Gehör findet, nur weil sie Kirche ist, aber gute Argumente werden weiterhin von allen Parteien respektiert.
Abschließend äußerte sich Jüsten zu Bedrohungen der Demokratie wie Rechtsextremismus und Antisemitismus und lobte den klaren Standpunkt von CDU-Chef Friedrich Merz gegen diese Formen von Hass. Er betonte die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung zu extremistischen Positionen, sowohl rechts als auch links.
Insgesamt hinterließ der ökumenische Gottesdienst zu Beginn des CDU-Parteitags einen positiven Eindruck bei Prälat Karl Jüsten, der auch inhaltliche Impulse für die politische Arbeit der CDU setzte.